Erst das Thomas-Mann-Haus in Los Angeles, jetzt das Goethe-Haus in New York: Die Bundesrepublik investiert in deutsche Immobilien in den USA. Der aktuelle Auftrag geht an David Chipperfield.

Berlin/New York - Der britische Stararchitekt David Chipperfield baut im Auftrag des Bundes das frühere Goethe-Haus in New York für 20 Millionen Euro zu einem Zentrum für transatlantische Begegnungen aus. Eine unabhängige Jury wählte den Entwurf „An Open House“ von David Chipperfield Architects in der abschließenden Runde gegen neun weitere Vorschläge aus.

 

Das sechsgeschossige Gebäude im Beaux-Art-Stil im Herz von Manhattan gegenüber dem Metropolitan Museum gehört seit den 50er Jahren der Bundesrepublik Deutschland. Es diente lange als Hauptsitz des Goethe-Instituts in New York. Derzeit ist es ein „Platz für Ideen“ unter dem Namen „1014“, angelehnt an die Hausnummer in der 5th Avenue.

Der Bundestag hatte 2016 für das Goethe-Haus in New York und die als Residenz für Stipendiaten bereits fertige Thomas-Mann-Villa in Los Angeles zusammen 34 Millionen Euro bereitgestellt.

„Nach dem Thomas-Mann-Haus in Los Angeles können wir damit in New York einen weiteren Knotenpunkt aufbauen, der dem transatlantischen Dialog dienen soll“, sagte Andreas Görgen, Leiter der Kulturabteilung im Auswärtigen Amt, in Berlin.

Wohl schon im nächsten Jahr sollen die Bagger rollen, nach den aktuellen Planungen könnte der Bau 2025 fertig sein. Das Konzept von Chipperfield geht aus Sicht der Beteiligten - ähnlich wie bei der von dem Architekten gerade sanierten Neuen Nationalgalerie in Berlin - sehr schonend mit der alten Substanz um und macht den Bau zur gleichen Zeit wesentlich transparenter.