Der US-Sänger Justin Timberlake hat in seiner Show zur Super-Bowl-Halbzeit dem verstorbenen Sänger Prince gedacht. Seine Kollegin, die US-Sängerin Pink, intonierte in bester Whitney-Houston-Manier die Hymne – trotz gerade so überstandener Infektion.

Stuttgart/ Minneapolis - Das konnte man ihr nun wirklich nicht übel nehmen: die US-Sängerin Pink (38) entledigte sich kurz vor ihrem Auftritt beim Super Bowl im Bank Stadium vor mehr als 70 000 Zuschauern – als bereits sämtliche Kameras auf sie gerichtet waren – ihres Hustenbonbons. Oder war es ein Kaugummi? Man weiß es nicht so genau, unfreiwillig komisch war der Moment allemal:

 

Vor dem Anpfiff der Partie zwischen den Football-Teams New England Patriots und den Philadelphia Eagles trug sie die US-Nationalhymne mit starker Stimme vor. Tage zuvor hatte sie auf Instagram erklärt, dass sie gegen eine Grippe ankämpfe und sich um ihre Stimme sorge. Diese Bedenken lösten sich am Sonntag Abend in Luft auf – in bester Whitney-Houston-Manier gelang es Pink die Hymne ohne Ausrutscher zu singen. Seit Jahren habe sie auf diese Chance gewartet, seitdem ihr damaliges Idol Whitney Houston 1991 beim Super Bowl die Hymne gesungen habe, schrieb Pink auf Instagram. Im vergangenen Jahr hatte der Country-Star Luke Bryan die Hymne gesungen, auch Lady Gaga, Kelly Clarkson und Alicia Keys gehören zu Pinks Vorgängern. Hier noch einmal – weil es so schön war – die Hymne von Whintney Houston beim Super Bowl 1991:

Mit Spannung war der Moment der Hymne auch wegen des möglichen Protests der Spieler erwartet worden. Die Athleten beider Teams standen jedoch während der Hymne. Während der Saison hatten NFL-Profis während der Hymne gekniet oder sich auf den Boden gesetzt. Ganz zum Missfallen von US-Präsident Donald Trump – was zu einem offenen verbalen Schlagabtausch mit Athleten, Teambesitzern und der NFL führte. Trump forderte auch vor dem Super Bowl, dass die Spieler stehen sollten.

Später postete Pink von ihrem Platz im Stadium aus ein Bild von der Halbzeitshow mit Justin Timberlake:

Dessen Show war mit Spannung erwartet worden. Timberlake gedachte während seiner Show dem verstorbenen Sänger Prince. Timberlake sang dazu ein Cover des Liedes „I Will Die 4 U“. Dazu nahm er an einem weißen Flügel Platz, auf einer Leinwand dahinter wurden Bilder eines Auftritts von Prince gezeigt. Der im April 2016 gestorbene Sänger kam ursprünglich aus Minneapolis:

Timberlake sang während seines Auftritts zudem ein Medley seiner eigenen Hits. Seine Show begann er in den Katakomben des Bank Stadiums, umringt von Tänzern. Anschließend sang er unter anderem „Sexyback“ und „Cry Me A River“. Für „Suit & Tie“ stoppte Timberlake kurz am NFL-Logo in der Mitte der Arena und zog dann von einer Kapelle begleitet weiter. Ziemlich ungewöhnlich war Timbelakes Outfit. Unter einem Camouflage-Anzug trug der Star ein Oberhemd mit Hirsch-Prints. Um seinen Hals ein orangefarbenes Tuch, dazu eine schwarze Lederjacke.

Auch „Rock Your Body“ stand erneut auf der Setlist des 37-Jährigen. Das Lied hatte er bei einem berühmt-berüchtigten Auftritt mit Janet Jackson gesungen, der anschließend als „Nippelgate“ in die Super-Bowl-Geschichte einging. 2004 hatte Timberlake Jackson zum Ende des Liedes einen Teil ihres Kleides abgerissen und ihre Brust freigelegt. Es war Timberlakes dritter Super-Bowl-Einsatz. 2001 war er mit seiner ehemaligen Boygroup ‘N Sync aufgetreten, 2004 mit der Sängerin Janet Jackson.

Ganz offensichtlich war Timberlake ziemlich aufgeregt vor seiner Halbzeit-Show, zumindest lässt ein Video, das er im Vorfeld auf Instagram gepostet hatte, dies vermuten:

Nach seiner Show postete er ein Foto von sich und seiner Frau Jessica Biel, ganz entspannt auf der Tribüne:

Auf Twitter gab es einige Reaktionen zu seinem Auftritt, unter anderem von Prominenten. Die US-Entertainerin Ellen DeGeneres schrieb:

Und der US-Schauspieler Rob Lowe fand:

Timberlake war nicht der einzige Künstler bei der Sportveranstaltung: Schauspieler Leslie Odom Jr. sang „America the Beautiful“:

Der Super Bowl ist das größte US-Sportereignis schlechthin und zugleich ein gigantisches Star- und Werbespektakel. Das dürfte für Timberlakes Karriere und Plattenverkäufe enorm nützlich sein. Erst am vergangenen Freitag hatte er sein neues Album „Man Of The Woods“ veröffentlicht.