In den 1990er Jahren ging die Schuhmode unter Teenagern in Deutschland plötzlich in eine ganze neue Richtung – hin zum Basketballstiefel. Genauer gesagt: zum Nike Air Jordan. Verantwortlich dafür waren die Glanzleistungen des 1,98 Meter großen Überfliegers Michael „Air“ Jordan von den Chicago Bulls (und die zunehmende TV-Präsenz sowie rapide ansteigende Popularität der NBA hierzulande). Sein Spitzname – oder vielmehr Künstlername – heißt wörtlich übersetzt „Luft“, in seinem Fall trifft es „Luft-Hoheit“ allerdings besser. Der heute 53-jährige Milliardär, 1992 der größte Star unter all den Stars des legendären US-Dreamteams beim Olympiasieg in Barcelona, ist der beste Basketballer aller Zeiten. 1991, 1992, 1993, 1996, 1997, 1998 führte er die Chicago Bulls – vor und nach einem Intermezzo beim Baseball – zur Meisterschaft.

 

Die Mannschaft der Saison 1995/96 gilt als bestes Team der NBA-Geschichte, auch wenn der Rekord von 72 Siegen und nur zehn Niederlagen in der regulären Saison in der vergangenen Spielzeit von den Golden State Warriors knapp übertroffen wurde. Mit dem Spielmacher Ron Harper, dem Flügelspieler Scottie Pippen, der Reboundmaschine Dennis Rodman und dem Center Luc Longley bildete Michael Jordan eine formidable Anfangsfünf – der Kroate Toni Kukoc und der Dreierspezialist Steve Kerr (heute Warriors-Trainer) sorgten für erstklassige Entlastung von der Bank. Earvin „Magic“ Johnson, selbst eine Legende des Sports unter den Körben, sagte einmal: „Es gibt Michael Jordan – und dann gibt es noch den Rest von uns.“ (ggp)