Mit verschieden farbigen Bändeln wollen die Veranstalter des Weihnachtsmarktes erreichen, dass der Budenzauber trotz steigender Inzidenz in Stuttgart stattfinden kann.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart - Eindringlich warnen die Schausteller vor den Folgen erneut abgesagter Weihnachtsmärkte. Der finanzielle Ruin sei in vielen Unternehmen unausweichlich, wenn wegen steigender Inzidenzen auch in diesem Advent alles ausfallen muss. „Es ist unerträglich, im zweiten Winter in Folge den Kopf für Versäumnisse des Sommers hinzuhalten“, erklärt Albert Ritter, der Präsident des Deutschen Schaustellerbundes (DSB). Auch die „von der Verödung bedrohten Innenstädte“ bräuchten ganz dringend die vorweihnachtlichen Attraktionen.

 

Ein dichtes Menschengedränge soll verhindert werden

Wie unsere Redaktion am Donnerstag erfahren hat, gibt es – Stand jetzt – im Stuttgarter Rathaus keine Überlegungen, den festlichen Budenzauber abzusagen. Der Start ist für den 24. November geplant. Dies bestätigt uns Marcus Christen von der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft.

„Wir sind gerade im engen Kontakt mit dem Gesundheitsamt, dem Sozialministerium und dem Amt für öffentliche Ordnung, um eine Lösung zu finden, unter welchen Bedingungen der Weihnachtsmarkt sicher stattfinden kann“, sagt Christen auf Anfrage. Man wolle auch den Glühwein-Ausschank möglich machen. Dafür sind Absperrungen geplant, die ein dichtes Menschengedränge verhindern, sowie Bändel, die nach der Kontrolle des Impfnachweises in verschiedenen Farben umgebunden werden. Ob unter 2 G oder 3 G soll besprochen werden. Im Freien seien die Ansteckungsgefahren wesentlich geringer. „Auch ohne Weihnachtsmarkt können sich Menschen etwa auf der Königstraße treffen“, erklärt er.

Linksbündnis stellt Dringlichkeitsantrag

Einzelheiten des Hygienekonzeptes sollen laut Christen in der nächsten Woche erst den Schausteller und danach bei einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit erläutert werden. „Veranstaltungen an frischer Luft dürfen keinesfalls einer Symbolpolitik zum Opfer fallen“, fordert der Schaustellerpräsident Albert Ritter.

Das Linksbündnis fordert in einem Dringlichkeitsantrag „eine drastische Verschärfung des Hygienekonzepts für den Weihnachtsmarkt und gegebenenfalls die Absage“. Ziel müsse sein, den Zugang nur mit 2 G zu erlauben und dies wirksam zu kontrollieren. Falls dies nicht möglich sei, könne der Markt nicht stattfinden – dann sollten die Schausteller entschädigt werden.