Wer sein Fahrrad vor der nächsten Fahrradtour erstmal auf Vordermann bringen will, der sollte einige Dinge beachten. Wir haben einen Experten aus Stuttgart um Rat gefragt.

Korrespondenten: Knut Krohn (kkr)

Stuttgart - Die Sonne scheint, die Tage werden wieder länger und die Lust steigt, sich an der frischen Luft zu bewegen. Also Radklamotten übergestreift und ab in die Garage, wo das Fahrrad im Herbst abgestellt wurde. Doch Vorsicht! Bevor man sich auf den Sattel schwingt, sollte ein kurzer Blick auf den Drahtesel geworfen werden. Hier sind einige Tipps, was vor der ersten Ausfahrt im Frühling beachtet werden sollte.

 

1. Am Wichtigsten ist die Sicherheit

„Safety first“, sagt Armin Feldmer. Seit vielen Jahren betreibt er sein Geschäft „Bike Sport“ am Stuttgarter Marienplatz. Er empfiehlt nach einer mehrmonatigen Pause zuerst einmal die Bremsen zu überprüfen. Also: Einmal kräftig die Bremshebel drücken und den Druckpunkt suchen. Wenn man bis zum Lenker durchdrücken kann, stimme etwas nicht, erklärt Feldmer.

Entweder seien dann die Bremszüge nicht in Ordnung, die Beläge abgefahren oder die Bremse ist schlicht schlecht eingestellt. Bei Hydraulikbremsen könne auch Öl fehlen. „Treten bei den Bremsen Probleme auf, muss es unbedingt repariert werden“, unterstreicht der Profi und schiebt die Mahnung nach. „Wenn man nicht genau weiß, wie man defekte Bremsen reparieren kann, dann auf jeden Fall Finger weg!“ Er empfiehlt den Gang zum Profi, was in diesem Fall in der Regel nicht allzu teuer ist.

2. Immer Licht am Rad

Für die Sicherheit wichtig ist auch das Licht. Gerade wenn die Tage noch nicht so lang sind wie im Sommer, gerät man bei einer Tour schnell in die Dämmerung. Feldmer: „Eine anständige Beleuchtung kann Leben retten.“ Ein kurzer Check ist also auch hier dringend notwendig.

3. Keine Schraube locker

Generell empfiehlt Armin Feldmer, im Frühjahr alle Schrauben am Rad kurz zu überprüfen. Sind die Schnellspanner noch fest? Hat der Lenker zu viel Spiel? Das sollte auf jeden Fall überprüft werden und im Zweifel auf jeden Fall gerichtet werden. Weniger wichtig ist ein klappernder Gepäckträger.

4. Öl und Luft

Weniger wichtig für die Sicherheit ist eine geölte Kette. Auch genügend Luft in den Reifen ist von Vorteil. Denn wird beides vernachlässigt, mindert es den Fahrspaß ungemein und das Treten vor allem auf längeren Touren kann zur Qual werden.

5. Immer den richtigen Gang

Auch ein Blick auf die Gangschaltung kann nicht schaden. Funktionieren alle Gänge, geht die Schaltung leicht, rasten die Gänge genau ein? Hier lohnt sich auch ein Blick von hinten auf das Rad. Sitzt das Schaltwerk gerade und senkrecht? Diese Einheit kann sich leicht verbiegen, wenn das Fahrrad umfällt. Die Folge: die Gänge laufen nicht mehr einwandfrei.

Das Einstellen der Gänge ist eine etwas komplizierte Sache, ist also besser vom Profi zu erledigen. Auch kann es sein, dass die Züge nicht mehr laufen, was ohne gewisse Grundkenntnisse ebenfalls kaum selbst in Ordnung gebracht werden kann.

6. Im Zweifel zur Wartung

Wem das alles zu viel oder zu kompliziert ist. Inzwischen bieten die allermeisten Radgeschäfte im Frühjahr einen Service Wartungsservice an, der in der Regel nicht allzu teuer ist. Der Vorteil: man kann mit ruhigem Gewissen ins neue Rad-Saison starten.