30 Jahre nach dem Ende der Stasi soll auch die nach ihr benannte Behörde aufgelöst werden. Die heiklen Akten kommen ins Bundesarchiv.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - Es war vielleicht die folgenreichste Hausbesetzung in der deutschen Geschichte: Am 15. Januar 1990 stürmten Demonstranten die Zentrale des Spitzelministeriums der untergehenden DDR. Unter den Bürgerrechtlern, die sich gegen die Diktatur in Ostdeutschland auflehnten, hatte sich herumgesprochen, dass die verbliebenen Leute von der Staatssicherheit („Stasi“) ihre Hinterlassenschaften beseitigen wollten: die Akten, in denen deren Arbeit und die Ergebnisse jahrzehntelanger Spionage gegen das eigene Volk dokumentiert war. Um 17.17 Uhr öffnete sich das Haupttor zum Hauptquartier des Geheimdienstes. Damit hatte die Aktenvernichtung ein Ende. Die heiklen Unterlagen werden bis heute von einer eigens dafür gegründeten Behörde verwaltet. Jetzt sollen sie ins Bundesarchiv überführt werden. Darüber entscheidet an diesem Donnerstag der Deutsche Bundestag.