Zumindest was die Zahl der Krankenbetten pro Einwohner angeht, ist Baden-Württemberg im Bundesvergleich das Schlusslicht. Laut dem statistischen Bundesamt sinkt die Zahl auch insgesamt.

Wiesbaden - Seit Anfang der 1990er Jahre ist die Zahl der Krankenhausbetten in Deutschland um rund ein Viertel gesunken. Die Quote pro 100.000 Einwohner schwanke aktuell deutlich von Bundesland zu Bundesland, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mit. Besonders hoch sei sie in Thüringen und Bremen (jeweils rund 740), besonders niedrig in Baden-Württemberg (500) und Niedersachsen (530). Bundesweit kamen 2018 auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner durchschnittlich 600 Krankenhausbetten.

 

Vor fast 30 Jahren hatte es insgesamt noch 666.000 Betten in 2.411 Krankenhäusern gegeben. Im Jahr 2018 standen 498.000 Betten in 1.925 Krankenhäusern bereit, was einem Rückgang um 25 Prozent entspricht. Zugleich sei seit den 1990er Jahren die Zahl der Intensivbetten um mehr als ein Drittel gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt mit. 2018 standen in deutschen Krankenhäusern 27.500 Betten für Intensivpatienten zur Verfügung gegenüber 20.200 im Jahr 1991, ein Plus von 36 Prozent.

Auslastung im Schnitt bei 77 Prozent

Die Auslastung der Krankenhäuser habe 2018 bundesweit durchschnittlich bei 77 Prozent gelegen, hieß es. Sie war den Angaben zufolge am niedrigsten in Sachsen-Anhalt, wo zuletzt im Schnitt weniger als drei Viertel der vorhandenen Betten belegt waren (73,7 Prozent). In Berlin waren es 84,1 Prozent, im Ländervergleich der höchste Wert.

War im Jahr nach der deutschen Vereinigung noch annähernd jede zweite Klinik in öffentlicher Hand (46 Prozent), so ist der Anteil inzwischen laut Bundesamt deutlich geschrumpft. Im Jahr 2018 hatten 29 Prozent der Krankenhäuser in Deutschland öffentliche Träger, 34 Prozent wurden von Kirchengemeinden, Stiftungen oder Vereinen unterhalten, und 37 Prozent wurden privat betrieben.