Der überraschende Tod des SWR-3-Stars Stefanie Tücking schockiert die Kollegen und Fans. Keiner hat damit gerechnet. „Sie machte einen fitten Eindruck“, sagte Moderator Ben Streubel unserer Zeitung und sprach aus, was viele denken: „Steffi war herzlich, aufmerksam, hilfsbereit und zuverlässig.“

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Baden-Baden/Stuttgart - Wie schnell kann das Leben enden! Ben Streubel, Nachtmoderator von SWR 3, kann es nicht fassen, was er am Samstagnachmittag erfahren hat. Noch vor wenigen Tagen hatte er Spaß mit der Kollegin Stefanie Tücking gehabt, die in der Nacht zum Samstag im Alter von 56 Jahren in Baden-Baden völlig überraschend gestorben ist. Über die Todesursache wurde bisher nichts bekannt. „Als wir uns zuletzt trafen, war sie wie immer gut drauf“, sagt Streubel.

 

30 Jahre lang war Steffi Tücking eine der beliebtesten Moderatorinnen der Popwelle. Sie präsentierte auf ihre herzliche, lockere und coole Art unter anderem die SWR3 Morningshow, die aktuelle Mittagssendung, den SWR3 Popshop und die ARD Popnacht sowie zuletzt den SWR3 Club am Abend. Auch auf den Bühnen der größten Festivals in Deutschland moderierte die Musikexpertin, etwa beim SWR3 New Pop Festival oder bei Rock am Ring.

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„Steffi war Freundin und menschliches Vorbild“

„Sie sprach Klartext, immer mit höchstem Respekt“, sagte Ben Streubel unserer Zeitung. Von Kindheitstagen habe die beliebte Moderatorin, die in den 1980er Jahren die Kultfernsehsendung „Formel 1“ präsentiert hatte, ihn begleitet. Streubel: „Steffi war Kollegin, Freundin und menschliches Vorbild. Wir werden sie alle sehr vermissen. Die vielen, zu früh gegangenen Musiker werden jetzt von einem echten Profi ihrer Art anmoderiert werden. ,Hinterm Horizont ...’. See you liebe Steffi. Dein Bennibär.“

SWR3-Programmchef Thomas Jung erklärte in einer Pressemitteilung: „SWR3 verliert nicht nur eine hervorragende Radiofrau, die Kolleginnen und Kollegen trauern auch um eine warmherzige Freundin. Generationen von Menschen hat Steffi Tücking für Musik begeistert. Radio war ihre Leidenschaft, Rockmusik ihre Liebe. Sie gehörte zu den größten Radiopersönlichkeiten Deutschlands und wir sind alle fassungslos über ihren plötzlichen Tod.“

Im Oktober hatte die am 1. April 1962 in Kaiserlautern geborene Steffi Tücking – gewohnt gut gelaunt – auf dem Stuttgarter Fernsehturm den 80. Geburtstag von SWF 3-Gründer Peter Stockinger mit zahlreichen Kolleginnen und Kollegen gefeiert.

„Sie war wie eine große Schwester für mich“

Auf der Facebook-Seite von SWR 3 drücken viele Fans ihre Trauer aus. „Sie war eine coole Frau und hatte eine eigene Meinung“, schreibt eine Hörerin, „hat sich nicht verbogen, das gibt es in dem Geschäft nicht allzu oft.“ Und ein anderer Hörer schrieb: „Sehr traurig. Wenn in den Verkehrsmeldungen ein entlaufener Hund auf der Autobahn war, sagte sie: Passen Sie auf den Hund auf.“ Eine weitere Trauerbezeugung: „Sie war für mich wie eine große Schwester. Ich kannte ihre Stimme so gut, dass sie quasi zur Familie dazu gehörte.“