Der Energiekonzern Uniper wird von der Regierung mit einem Rettungspaket gestützt. Nun könnte weiteres Geld nötig sein, da die Verluste des Unternehmens noch größer sind.

Da die Gaspreise weiter anziehen, erhöht sich der Druck auf den Energiekonzern Uniper. „Klar ist, dass bei weiter steigenden Gaspreisen die Verluste größer werden“, sagte ein Sprecher am Freitag auf Nachfrage der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Der Gaspreis in Europa hatte in den vergangenen Tagen wieder zu einem Höhenflug angesetzt. Weiter quantifizieren wollte der Uniper-Sprecher die Verluste nicht. Damit rücken zusätzlich stützende Maßnahmen für Uniper näher.

 

Ein im Juli vereinbartes Rettungspaket sieht vor, dass der Bund für weitere Unterstützung bereitsteht, wenn die Verluste für die Ersatzbeschaffung einen Betrag von 7 Milliarden Euro übersteigen. Bedingung dafür ist, dass diese nicht durch operative Gewinne aus den anderen Geschäftsbereichen kompensiert werden können. Uniper muss wegen der Lieferausfälle bei russischem Gas für viel Geld anderes Gas am Markt zukaufen, um die Lieferverträge mit seinen Kunden zu erfüllen.

Nachdem sich der für den europäischen Gashandel richtungsweisende Terminkontrakt TTF an der Energiebörse in Amsterdam in den ersten beiden Augustwochen noch weitgehend stabil an der Marke von 200 Euro je Megawattstunde gehalten hatte, stieg er im Wochenverlauf kräftig bis auf knapp 251 Euro. Nur in der Zeit unmittelbar nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine lag der Preis für das in Europa gehandelte Erdgas zeitweise höher, Anfang März hatte er einen Spitzenwert über der Marke von 300 Euro erreicht.