Wegen der Corona-Pandemie ist der Wahltermin am 3. Mai in Steinenbronn gefährdet. Acht Kandidaten haben sich bisher beworben. Wird im Notfall Amtsinhaber Johann Singer als Amtsverweser weitermachen?

Steinenbronn - Eines zeichnet sich schon jetzt ab: Die Wahl zum neuen Bürgermeister in Steinbronn dürfte spannend werden. Bereits zwei Wochen vor dem angesetzten Bewerbungsschluss am 6. April haben sechs Männer und zwei Frauen ihren Hut in den Ring geworfen.

 

Es könnte allerdings sein, dass die Kandidaten ihren Wahlkampf erst einmal verschieben oder aber verlängern müssen. Der Wahltermin am 3. Mai ist nämlich wegen des Coronavirus gefährdet. Das Landratsamt Böblingen als Rechtsaufsichtsbehörde der Gemeinde Steinenbronn stimme sich derzeit auch wegen anderen anstehenden Bürgermeisterwahlen mit dem Innenministerium ab, sagt Landratsamts-Sprecher Benjamin Lutsch.

Würde Singer verlängern?

Falls die Wahl verschoben würde, müsste auch der Bewerbungsschluss neu festgelegt werden. Und es würde sich natürlich die Frage stellen, wer von August an die Amtsgeschäfte des Bürgermeisters in Steinenbronn führen würde. Der bisherige Rathauschef Johann Singer wollte eigentlich Ende Juli in den Ruhestand gehen.

Das Landratsamt könnte sich gut vorstellen, dass der Amtsinhaber bei einer Verschiebung der Wahl verlängert. „Wir sind dazu im Gespräch mit Herrn Singer“, sagt Benjamin Lutsch. Der Bürgermeister selbst will dazu auf Anfrage unserer Zeitung keine Stellungnahme abgeben.

Klar ist jedenfalls schon jetzt, dass die geplante Veranstaltung zur Vorstellung der Kandidaten ausfällt. Sie sollte am 24. April in der Sandäckerhalle stattfinden. Es werde vorläufig auch keine Info-Stände der Bewerber geben, sagt Steinenbronns Ordnungsamtsleiter Lukas Lang, der als Wahlleiter fungiert. „Der Wahlkampf erfolgt jetzt vor allem übers Internet“, sagt er. Die Kandidaten könnten aber auch Flyer in die Briefkästen schmeißen oder Plakate aufhängen.

Lang hält sich Kandidatur offen

Falls es beim Wahltermin am 3. Mai bleiben würde, könnten auf die Gemeinde Organisationsprobleme zukommen. In jeder Schicht würden fünf bis sechs Wahlhelfer gebraucht. Da es zwei Schichten und zwei Wahllokale gibt, würden mindestens 20 Leute gebraucht. „In Zeiten der Corona-Krise wird es schwer, diese Freiwilligen zu finden“, sagt Lang. Die Alternative wäre eine Wahl ohne direkte Stimmabgabe. „Eine reine Briefwahl ist aber laut Kommunalwahlgesetz nicht erlaubt“, sagt Lang. Es könnte deshalb nur an die Bürger appelliert werden, per Brief zu wählen, was wiederum Mehrarbeit für die Verwaltung bedeuten würde.

Für Wahlleiter Lang bleibt deshalb nur abzuwarten, wie entschieden wird. Auch für ihn persönlich bleibt interessant, ob es eine neue Bewerbungsfrist gibt. Bisher hält sich der 25-Jährige nämlich noch offen, ob er selbst für den Posten des Bürgermeisters kandidieren wird.