Der Gemeindeverwaltungsverband hat den Vorentwurf des Flächennutzungsplans 2030 beschlossen. Er beinhaltet neue Flächen für Wohnen und Arbeiten.

Steinenbronn/Waldenbuch - Die Vertreter des Gemeindeverwaltungsverbands Waldenbuch und Steinenbronn haben jüngst den Vorentwurf des Flächennutzungsplans 2030 einstimmig beschlossen. Darin sind für beide Kommunen neue Flächen für das Wohnen und Arbeiten vorgesehen. Der Beschluss ist eine Etappe auf dem Weg zum Plan, der die Entwicklung der Gemeinden in den nächsten 15 Jahren festlegen soll. Zuvor hatten die Gemeinderäte in Waldenbuch und Steinenbronn bereits dem Vorentwurf zugestimmt. Bis ein fertiger Flächennutzungsplan vorliegt, dauert es aber noch bis 2017. In einem nächsten Schritt sollen nun die Bürger in Versammlungen am Donnerstag, 23. April, in Waldenbuch, und am Mittwoch, 6. Mai, in Steinenbronn einbezogen werden.

 

Dass die Bürger das Thema interessiert, zeigte sich in der Sitzung des Gemeindeverwaltungsverbands. Denn im Saal in Steinenbronn saßen immerhin neun von ihnen. Sie verfolgten, wie der Landschaftsarchitekt Thomas Hauptmann vom Büro Plan Landschaft in Nürtingen die mögliche Entwicklung der Kommunen skizzierte. Waldenbuchs Bürgermeister Michael Lutz wies sie als Verbandsvorsitzender darauf hin, dass ihre Stellungnahmen „während dieser Sitzung nicht vorgesehen sind. Sie können ihre Anregungen während der Bürgerversammlung vortragen“.

Mehr Wohnfläche als früher nachgefragt

Hauptmann berichtete, dass sowohl in Waldenbuch als auch in Steinenbronn Flächen für neue Wohn- und Gewerbegebiete gebraucht werden. „Wir rechnen in Waldenbuch zwar mit einer leichten Abnahme des natürlichen Bevölkerungswachstums. Aber der Zuzug wird das ausgleichen, so dass die Einwohnerzahl bis 2030 nur leicht zurückgehen wird“, sagte Hauptmann. Durch die Zunahme von Singlehaushalten und kleinere Familien steige der Flächenbedarf. „Denn jeder Haushalt braucht ein Bad und eine Küche.“

Um diesen Platzbedarf von 255 Wohneinheiten zu befriedigen, sollen in Waldenbuch Baulücken geschlossen und neue Flächen ausgewiesen werden. Dafür gibt es im Vorentwurf zwei Varianten: Eine sieht vor, dass auf dem Gelände des heutigen Stadions Wohnhäuser gebaut werden, während ein neues Sportzentrum im Hasenhof errichtet wird. Außerdem soll die Bebauung im Norden im Bereich der Schmalzäcker entwickelt werden. Die zweite Variante verzichtet auf neue Wohnhäuser auf dem Stadiongelände und sieht eine flächenmäßig mehr als doppelt so große Bebauung auf den Schmalzäckern vor. Auch dabei soll ein neues Sportzentrum im Hasenhof entstehen.

Baulücken schließen und neues Wohngebiet ausweisen

In Steinenbronn gibt es Flächenbedarf für 175 Wohneinheiten. „Die natürliche Bevölkerungsentwicklung geht zwar von einem Rückgang aus. Dieser wird aber auch durch Zuzug ausgeglichen. Auch dort sollen Baulücken geschlossen werden. Außerdem soll im Bereich Gupseräcker im Südwesten ein Wohngebiet entstehen.

„Beide Gemeinden brauchen mehr Platz für Gewerbe weil durch mehr Maschineneinsatz der Flächenbedarf steigt“, sagte Hauptmann. Der größte Teil dafür soll mit 5,6 Hektar Fläche in Steinenbronn im Gebiet Maurer IV geschaffen werden. In Waldenbuch sollen westlich des Bauhofs und nördlich dieser Fläche bis zu drei Hektar Gewerbegebiete entstehen. Hauptmann stellte klar: „Der Flächennutzungsplan hat keine unmittelbare Rechtskraft für den Bürger. Daraus muss erst ein Bebauungsplan abgeleitet werden.“

Pläne stehen im Internet

Damit sich die Bürger vor den Bürgerversammlungen ein Bild von den möglichen Entwicklungen machen können, wollen die Gemeinden die Pläne ins Internet stellen. In Steinenbronn sollen sie auf Anregung von Gitta Obst, der Fraktionsvorsitzenden der Freien Wähler, auch im Foyer des Rathauses zu sehen sein.