In seiner Weihnachtsansprache ruft Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu mehr Zusammenhalt auf und ermutigt die Menschen dazu, Ängste anzusprechen.

Berlin - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat in seiner diesjährigen Weihnachtsansprache zu mehr Zusammenhalt in der Corona-Pandemie aufgerufen. „Seit bald zwei Jahren bestimmt die Pandemie unser Leben, hier und auf der ganzen Welt. Selten haben wir so hautnah erfahren, wie gefährdet unser menschliches Leben und wie unvorhersehbar die Zukunft ist“, heißt es in der am Freitag veröffentlichten Rede. Der Staat sei selten so gefordert gewesen, Leib und Leben seiner Bürger zu schützen. Der Bundespräsident betonte, dass Wissenschaftler, Ärztinnen und Pfleger, sowie verantwortungsvolle Ordnungskräfte und Mitarbeiter in den Ämtern ihr Bestes tun würden, um neue Erkenntnisse zu gewinnen, aber auch Annahmen korrigierten, die sich als falsch erwiesen hätten: „Menschen können irren, sie lernen aber auch.“

 

Stille Mehrheit im Land

Frank-Walter Steinmeier ermutigte in seiner Rede die Menschen dazu, Unsicherheiten und Ängste auszusprechen. Jedoch sei dabei entscheidend, wie darüber gesprochen werde: „Nach zwei Jahren macht sich Frust breit, Gereiztheit, Entfremdung und leider auch offene Aggression. Es stimmt: In der Demokratie müssen wir nicht alle einer Meinung sein. Aber bitte denken wir daran: Wir sind ein Land! Wir müssen uns auch nach der Pandemie noch in die Augen schauen können.“ Er bedankte sich bei der „oft stillen Mehrheit in unserem Lande“, die seit Monaten umsichtig und verantwortungsvoll handle und erkannt habe, dass man nun mehr denn je aufeinander angewiesen sei.

Bundespräsident lobt Solidarität

Der Bundespräsident schaute in seiner Rede auf das Jahr 2021 zurück und sprach auch über die Flutkatastrophe im Sommer, die Hürden des Klimawandels, sowie über die Heimkehr der deutschen Soldatinnen und Soldaten aus Afghanistan. Er lobte die große Solidarität mit den Flutopfern und das Engagement von vielen ehrenamtlichen Helfern „in allen Winkeln unserer Gesellschaft“.