Parkscheiben werden weitergedreht, Knöllchen schrecken offenbar nicht ab. Der Gemeinderat ist verärgert.

Wie leicht oder schwer die Parkplatzsuche an einem Ort ist, das ist generell eine Frage der Perspektive. Wer auf der Suche nach einer Lücke fürs eigene Fahrzeug gerade im Stuttgarter Westen unterwegs war, wird sich in Erdmannhausen wohl wie im Paradies fühlen. Wer die Marbacher Altstadt kennt, dürfte in der Brezelgemeinde ebenfalls aufatmen. Dennoch: Das Thema Parken ist auch in Erdmannhausen ein Problem, das immer wieder auf die Tagesordnung kommt.

 

Stein des Anstoßes sind die Stellplätze in der Ortsmitte. Die sind zwar eigentlich in recht ordentlicher Anzahl vorhanden, werden aber zum Teil durch Dauerparker belegt. Die drehen ihre Parkscheibe einfach immer wieder zwei Stunden weiter. Oder es ist ihnen offenbar „wurscht“ – wie etwa einem Parksünder, der es innerhalb eines Jahres auf stolze acht Knöllchen im Erdmannhäuser Zentrum gebracht hat.

Eigentlich sind genügend Plätze da

Letztlich geht es gerade mal um eine Handvoll Leute, mutmaßlich immer die gleichen, die ihre Heilixblechle dauerparken. Der Bürgermeister Marcus Kohler sieht sie sogar durch das Fenster seines Dienstzimmers im Rathaus. Ärgerlich, sagt er, denn „wir sind froh, dass wir hier in Erdmannhausen genügend Parkplätze haben. Deshalb kommen auch viele Marbacher zu uns zum Einkaufen. Oder Menschen, die nicht so mobil sind, die auf die Stellplätze in der Nähe der Geschäfte angewiesen sind.

In seiner jüngsten Sitzung diskutierte der Gemeinderat, ob man an einigen Stellen die Parkzeit von zwei auf eine Stunde reduzieren sollte. Was zumindest mehr Aufwand für die Parkscheiben-Weiterdreher bedeuten würde. Ob man sie dadurch aber letztlich davon abhalten kann? Womöglich nicht, lautete der Tenor im Gremium. Und: Letztlich steht und fällt alles mit der Kontrolle.

Es wird regelmäßig kontrolliert

Nur ist eben der Ortsbüttel nicht rund um die Uhr vor Ort. Aber „wir kontrollieren“, betonte die Ordnungsamtsleiterin Verena Fischer und fügte außerdem an: „In der Ortsmitte sogar verstärkt.“ Das Problem sei nur, dass das offenbar einfach nicht ausreicht. Was die Mehrfach-Täter angeht: „Wir sind schon am Recherchieren, ob da nicht Vorsatz im Spiel ist.“ Was eventuell Folge-Knöllchen deutlich teurer machen könnte.

Mehr Kontrolle ist zudem geplant, eine Rathaus-Mitarbeiterin unterstützt inzwischen den Vollzugsdienst. Die Parkzeiten bleiben also vorerst, wie sie sind. Mitte des Jahres will man sich im Gemeinderat aber nochmals darüber kurzschließen, wie sich die Situation entwickelt hat.