Der Gründer der Hilfsorganisation STELP, Serkan Eren, hat sich erneut auf den gefährlichen Weg in die Ukraine gemacht. Auf Instagram berichtet er von der Fahrt, die alles andere als reibungslos verlief.

Digital Desk: Hanna Helder (hahe)

Minus 3 Grad Celsius, 39 Stunden ohne Schlaf, zwei platte Autoreifen – und das in direkter Nähe eines umkämpften Gebietes in der Ukraine. So sah die Nacht von Serkan Eren aus. Der Gründer der Stuttgarter Hilfsorganisation STELP hat sich erneut auf den Weg in die Ukraine gemacht.

 

Auf Instagram nimmt Eren, der gerade erst zum Stuttgarter des Jahres gekürt wurde, die Menschen auf seiner gefährlichen Reise mit. Dort berichtet er, wie er 160 Kilometer vor seinem Ziel, der Hauptstadt Kiew, mit dem Auto liegen bleibt. Krähenfüße auf der Straße haben zwei Reifen des neuen Mercedes, den er von Timo Hildebrand für die Hilfsaktion ausgeliehen hat, völlig zerfetzt, schreibt Eren auf Instagram.

Der Stuttgarter Aktionist ist dankbar dafür, wie der Ex-VfB-Torhüter Timo Hildebrand auf den Schaden reagiert: „Digga. Scheiß auf das Auto“, ist in einem Chatverlauf mit Hildebrand zu lesen, den Eren ebenfalls in seiner Story gepostet hat.

Hilfe für den Helfer

Zu diesem Zeitpunkt ist es laut Eren bereits nach 22 Uhr, und somit gilt die Ausgangssperre. Es bleibe ihm nichts anderes übrig, als die Nacht in seinem Wagen zu verbringen. „Wie ich mir selbst leid tue… bis ich an die Frau denken muss, die ich morgen abholen werde“, so die Worte von Serkan Eren auf Instagram.

Doch die Situation nimmt noch in der Nacht eine Wende: Ein Mann, der zufällig vorbeifährt, kommt Eren zu Hilfe. Er kontaktiert einen Freund, der daraufhin neue Reifen mitbringt. Beim Gespräch kommt wohl heraus, dass der Mann ehrenamtlich in einem Kinderkrankenhaus arbeitet, das auf Serkan Erens Hilfsgüter wartet. Bezahlung für seine Hilfe lehnt er ab: „Mit den Dingen, die du dabei hast, rettest du einigen meiner Kinder das Leben, du kannst mir nichts geben, das mehr Wert hat!“

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Mittlerweile ist der Stuttgarter in der „Geisterstadt“, wie er Kiew bezeichnet, angekommen. Er berichtet, dass er bereits alle Hilfsgüter, die in das Auto gepasst hatten, verteilt habe. Nun holt er noch vier Menschen ab, um diese nach Deutschland zu bringen. Es liege also erneut eine Autofahrt von rund 24 Stunden vor ihm.

Hier können Sie die Hilfsorganisation STELP e. V. unterstützen.