In der Stichwahl um den Parteivorsitz steht das Duo von Olaf Scholz erklärten Groko-Kritikern gegenüber. Der Vorsprung des Vizekanzlers ist knapp. Die SPD-Mitglieder können nun entscheiden, welche Richtung ihre Partei einschlagen soll.

Berlin - Als das Ergebnis noch nicht offiziell verkündet ist, kann man es schon auf dem Gesicht der Finalisten ablesen. Saskia Esken und Klara Geywitz lächeln breit, während Norbert Walter-Borjans noch etwas erschreckt guckt. Olaf Scholz zeigt demonstrativ sein Pokerface. Es ist Samstag kurz nach 18 Uhr, im Atrium des Willy-Brandt-Hauses in Berlin wird gleich bekannt gegeben, welche Kandidatenteams es in die Stichwahl um den SPD-Vorsitz geschafft haben. Schließlich grinsen auch die beiden Männer: Scholz und Geywitz bekamen in der Mitgliederbefragung 22,7 Prozent der Stimmen und liegen damit vorne, Esken und Walter-Borjans folgen mit 21 Prozent nur knapp dahinter. Während sich die beiden Zweierteams nun vor einer Fernsehkamera nach der anderen aufstellen, stehen die Kandidaten der restlichen vier Bewerberduos mit langen Gesichtern in der Menge.