Die Stuttgarter Stiftung „Zeit für Menschen“ und ihre Kooperationspartner sorgen mit einem Rundbrief für einen Hoffnungsschimmer in Zeiten der Pandemie.

Feuerbach - Corona-Mutationen, Endlos-Lockdown, das Wetter mal so und mal so – vieles läuft derzeit nicht rund. Ein Hoffnungsschimmer tut da dringend Not, haben sich die Macher hinter der Feuerbacher Stiftung „Zeit für Menschen“ gedacht: Die Quartierleiterin Andrea Kühn und der Buchautor Jürgen Kaiser hatten gemeinsam mit Bärbel Weiß, der „digitalen Kompetenz“ des Feuerbacher Balkons, im Dezember bereits den Online-Adventskalender auf die Beine gestellt. Angespornt vom Erfolg geht man nun mit dem Rundbrief „Feuerbacher Biber-Schwätz“ in die nächste Runde.

 

Nach der Anmeldung bringt dieser als digitaler Newsletter täglich einen kleinen Mutmacher-Beitrag ins Postfach – vom Gedicht bis zum Gute-Laune-Foto, vom Rezept bis zur Anekdote. Aber nicht nur: „Wir sind uns da unserer Verantwortung bewusst“, sagt Andrea Kühn und kündigt an, das „Gutsle“ des Tage könne man auch im Fenster des Café Kitz einsehen, beziehungsweise als Ausdruck im Eingangsbereich des Quartierhauses der Samariterstiftung, Kitzbüheler Weg 7, abholen. Als besonderen Service für diejenigen, die keinen Zugriff auf Computer & Co haben. Für den Rest arbeitet Bärbel Weiß daran, die Inhalte auch über Facebook, Instagram und WhatsApp zugänglich zu machen.

Pfiffig gestalteter Feuerbacher Biber

„Blast nur, ihr Stürme, blast mit Macht/Mir soll darob nicht bangen/Auf leisen Sohlen über Nacht/kommt doch der Lenz gegangen“, heißt es nun im Gedicht „Hoffnung“ von Emanuel Geibel (1815 - 1884), das mit dem ersten Rundbrief zu Aschermittwoch verschickt wurde, den Briefkopf ziert ein pfiffig gestalteter Feuerbacher Biber. In weiteren Teilen kommt unter anderem Hildegard von Bingen zu Wort, es soll Anekdoten, Rezepte. und Tipps geben – eben alles, was den Tag ein bisschen besser werden lässt.

„Corona liegt wie Mehltau über uns und unseren Beziehungen. Lassen Sie uns diesen Mehltau wenigstens einmal am Tag positiv durchbrechen“, wirbt da auch Jürgen Kaiser für dieses jüngste Projekt der Quartierarbeit der Samariterstiftung.

Das bleibt nicht auf den Stuttgarter Norden beschränkt: Da das siebenköpfige „Biber-Schwätz“-Team vielseitig vernetzt ist, gibt es gleich mehrere Kooperationspartner: Darunter die Ludwigsburger Stiftung „Invitare“, die Schwangeren und junge Mütter in schwierigen Situationen unterstützt. Außerdem die Leonberger Quartiersarbeit der Samariterstiftung und das dortige Seniorenangebot „55+“.

Mitmachen ausdrücklich erwünscht

Wer sich selbst beteiligen möchte: Bärbel Weiß und Andrea Kühn freuen sich über weiteres Material. Dazu können Interessenten unter E-Mail andrea.kuehn@nuertingen.samariter.de Kontakt aufnehmen. Je mehr Vorschläge eingehen, desto länger wird man das Projekt weiterführen. Im Moment ist geplant, den Newsletter bis Ostern täglich zu versenden. Auch danach möchte man weitermachen, unklar ist aber noch, mit welcher Taktung. „Wir müssen ja auch erst mal sehen, wie es mit Corona weitergeht“, sagt Kühn: „Vielleicht wollen die Leute danach nur noch raus und was erleben.“

Das Team vom Feuerbacher Balkon jedenfalls wird so bald wie möglich auch wieder eine Ausstellung im Quartiershaus eröffnen. Diese bringt übrigens ein Wiedersehen mit Gerhard Max Matheis, besser bekannt als „Doctor Marrax“ – nur, dass er nun nicht als magischer Quacksalber allerlei Tinkturen hervorzaubert, sondern auf recht ungewöhnliche Weise seine künstlerischen Collagen präsentiert. Auch sonst gibt sich die Quartiermanagerin entschlossen: „Wenn es wieder möglich ist, machen wir ein Fest und lassen es so richtig krachen!“ Und auch das allein sorgt ja auch sofort für gute Laune.