Bettina Wulff greift modisch manchmal daneben. Das macht sie menschlich, aber nicht zur Stilikone.

Freizeit und Unterhaltung: Theresa Schäfer (the)

Stuttgart - Man hatte so große Hoffnungen in sie gesetzt, damals, vor einem Jahr, als sie ins Schloss Bellevue einzog: Präsidentengattin Bettina Wulff - blond, attraktiv, hochgewachsen - galt vielen als Deutschlands Antwort auf die französische Première Dame Carla Bruni oder die britische First Lady Samantha Cameron. Doch eine Stilikone, so weiß man mittlerweile, ist die Ehefrau von Bundespräsident Christian Wulff nicht. Eher eine modische Wundertüte.

 

Bettina Wulff greift stilmäßig manchmal daneben. Mal stapft sie in bequemen Stiefeln durchs herbstlich-kühle Moskau, mal wirkt sie vor der Mondpyramide im mexikanischen Teotihuacan in wildgemustertem Rock und Sonnenhut wie eine Pauschaltouristin.Das macht sie menschlich - aber eben nicht zur erhofften deutschen Modeikone. Sie selbst nimmt es gelassen: " Es ist nicht so, dass es mich jeden Tag vor dem Kleiderschrank zerreißt und ich grübele, hatte ich das schon mal an, kann ich das tragen?"

Für Schlagzeilen sorgt die 37-Jährige nicht mit glamourösen Auftritten, sondern wenn sie bei einem Staatsbesuch in Mexiko ihr Tattoo am Oberarm blitzen lässt. Dann diskutiert man in der Heimat heiß darüber, ob sich das Tribal für eine Präsidentengattin ziemt.

In Frankreich heißt die Dame an der Seite des ersten Mannes im Staat Première Dame, in den englischsprachigen Ländern First Lady. In Deutschland: Landesmutter. Vielleicht sind wir für Glamour auch einfach nicht gemacht.