Der Regisseur Detlev Buck demonstriert bei der Premiere seines neuen Films, dass Crossover noch immer angesagt ist. Der Mann ist der personifizierte Stilbruch.

Bauen/Wohnen: Tomo Pavlovic (pav)

Stuttgart - Das Hemd in der Herrenhose ist ein seltener Anblick geworden. Wer als Mann so herumläuft, kommt vielleicht vom Bewerbungsgespräch oder von einer Beerdigung – oder ist ein hoffnungsloser Nostalgiker. Die einstigen modischen Geschmacksvorgaben haben sich umgekehrt, dem modischen Lässigkeitsdiktat unterwerfen sich viele jeden Alters. Leider auch jene, die es sich gar nicht leisten können. Figurmäßig und sonst wie.

 

Absurder Kontrast

Detlev Buck aber können, ja müssen wir die Berufsjugendlichkeit verzeihen. Denn der Regisseur, Schauspieler und Hobby-Landwirt lebt, liebt den absurden Kontrast und hat keine Angst, sich auch mal lächerlich zu machen. Kurzum: Buck hat Humor. Er dreht „Männerpension“ und spielt in das „Das weiße Band“ mit. Komödie und Drama – geht alles. Deswegen passt es auch, dass der 58-Jährige zur Premiere seiner Literaturverfilmung „Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ einen seriösen schwarzen Anzug über einem zeltartigen Hemd mit psychedelischen Blümchenmustern trägt. Der Mann ist einfach traurigkomisch.