Angela Merkel hatte ein Faible für farbige Shopper. Ihr Nachfolger Olaf Scholz mag es nüchterner und bevorzugt zweckmäßige Taschen in trauerschwarzen Ausführungen. Ein Stilcheck.

Bauen/Wohnen: Tomo Pavlovic (pav)

Stuttgart - Die Farbe Orange wird in der Mode und beim Design leider schwer unterschätzt. In den 70er Jahren war das eine fröhliche Trendfarbe, heute sieht man ein leuchtendes Orange höchstens noch auf der Obsttheke im Supermarkt, bei der Müllabfuhr oder auf dem Kopf von Claudia Roth. Wirklich schade.

 

Versteck für Lauterbach

Und zu aller Tristesse fehlt auch noch Angela Merkels modisches Bling-Bling, die oft fotografierte Tasche von Longchamp. Der praktische Shopper war in einem matten Orangeton gehalten, ein bisschen Farbe im nüchternen Plenarsaal. Nun ist Olaf Scholz Kanzler, und stets an seiner Seite sieht man nun eine monströse Tasche mit Verschlüssen, in die typischerweise alles hineinpasst, was auch hinein soll: Aktenordner, Laptop, der Koalitionsvertrag der Ampel, die Grundrente, Willy Brandts Vermächtnis an die SPD – und sogar der Gesundheitsminister Karl Lauterbach könnte sich darin für ein paar Tage verstecken, falls die Impfkampagne ins Stocken geraten sollte. Diese Tasche ist das Gegenteil von orange, nämlich tiefschwarz. Sie sieht nach viel Arbeit und wenig Humor aus und damit auch irgendwie sehr beamtisch und deutsch. Fröhlich war einmal. Packen wir’s ein!