Mildes Urteil für den Kanzleramtschef: Das Stockacher Narrengericht hat Peter Altmaier (CDU) zur Zahlung von einem Eimer Wein verurteilt. Damit ist er glimpflicher davongekommen als sein Vorgänger.

Stockach - Mildes Urteil für den Kanzleramtschef: Das Stockacher Narrengericht hat Peter Altmaier (CDU) zur Zahlung von einem Eimer Wein verurteilt; das entspricht 60 Litern. Der 56 Jahre alte Bundesminister für besondere Aufgaben habe sich der Schweigsamkeit schuldig gemacht, urteilten die närrischen Richter am Donnerstag in Stockach (Kreis Konstanz). „Von ihm hört man nichts mehr“, hieß es. Der frühere Umweltminister wies das empört zurück: Es gebe zwar viele wichtigere Minister als ihn, sagte er. „Doch ich bin der Gewichtigste! Und ich hab nachgeschaut, Sigmar Gabriel kommt da auch nicht mit.“

 

Doch trotz Schuldspruchs kam Altmaier vergleichsweise glimpflich davon. Sein Vorgänger auf der Anklagebank, Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), wurde im vergangenen Jahr sogar zu drei Eimern Wein und 200 Litern Bier verurteilt. Das mehr als 600 Jahre alte Stockacher Narrengericht gehört zu den Höhepunkten der schwäbisch-alemannischen Fastnacht in Baden-Württemberg. Auf der Anklagebank der Institution saßen unter anderem bereits Franz Josef Strauß (CSU), Guido Westerwelle (FDP) und Angela Merkel (CDU).