Ein Mann aus Stuttgart-Möhringen klagt über ein schier pausenloses Piepsen in seinem Wohnumfeld. Das Problem: Die Quelle ist unbekannt.

Lokales: Armin Friedl (dl)

Stuttgart - Die moderne digitale Welt beschert uns viele neue rein elektrisch generierte Töne: Da gibt es die Flut an Handy-Klingeltönen, das Gedudel in Warteschleifen und eine unüberschaubare Anzahl an Warn- und Achtungstönen, die mal mehr, mal weniger aufdringlich sind.

 

Ein solcher Ton, um den es hier gehen soll, ist sehr kurz, er dauert gerade mal so lange, wie man das Wort „Klick“ ausspricht. Und er ist auch gar nicht sonderlich laut. Aber dieser Ton wiederholt sich etwa alle 15 bis 20 Sekunden. Und das 24 Stunden am Tag, die ganze Woche über. Und das seit gut sechs Wochen. Die Quelle ist unbekannt.

Woher kommt das Geräusch?

Ein Leser aus Stuttgart-Möhringen hat sich mit diesem Problem an uns gewandt. „Das fällt vor allem nachts auf, wenn es sehr ruhig ist“, erklärt er, „inzwischen haben wir Schlafprobleme, da man unwillkürlich schon immer auf das nächste Geräusch wartet. Wahrscheinlich ist das ein Rauchmelder“. Eine Besichtigung vor Ort ergibt, dass die Lokalisierung dieses Geräusches in der Tat nicht so einfach ist: Zwar befindet sich da im älteren Teil von Möhringen ein Hinterhof, der aus historischen Gründen so eng bebaut ist, dass sich die Bewohner der oberen Stockwerke von ihren Fenstern aus fast schon die Hände schütteln könnten, aber da beginnt auch schon das Problem: Hört man nun von der einen Seite aus das Originalgeräusch oder den Nachhall? Oder ist es nicht genau umgekehrt? Hörbar ist es auf jeden Fall auch mitten am Tag bei entsprechender Geräuschkulisse der näheren Umgebung.

Keine Richtlinien für Hersteller

Timo Schmutz von der Abteilung Einsatzvorbeugung der Branddirektion Stuttgart bestätigt zumindest die Einschätzung, dass es sich hier um einen Brand- oder Rauchmelder handeln kann: „Die Kürze des Geräusches und die ständige Wiederholung spricht dafür, dass es sich hier um einen Alarm handelt, der darauf hinweist, dass die Batterie am Ende der Kapazität angelangt ist.“ Genaueres kann er dazu nicht sagen: „Es gibt keinerlei Richtlinien, welche Geräusche was bedeuten sollen.“

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Im Geräuschewirrwar gelten aber schon einige Grundregeln: „Bei Auftreten von Rauch geben Rauchwarnmelder einen kontinuierlich und wiederholenden Alarmton von sich“, erklärt Schmutz. „Bei einem Batteriealarm hingegen geben die meisten Rauchwarnmelder nur einen kurzen Piepton in einen Intervall wieder.“ Doch dazu muss der Melder erst mal geortet sein, was in Möhringen bisher nicht der Fall ist. Und dass solch ein Gerät sechs Wochen oder noch länger vor sich hinpiepst, sei zwar ungewöhnlich bei Batteriebetrieb, aber: „Es gibt ja auch Warnmelder, die sind an das allgemeine Stromnetz angeschlossen, da gibt es dann keine Kapazitätsgrenzen“, so Schmutz.

Die Feuerwehr ist im Gefahrenfall zuständig

Was soll der Möhringer also unternehmen? „Die Feuerwehr ist in diesem Fall leider nicht zuständig“, sagt Schmutz, „die ist zuständig, wenn ein Gefahrenfall eingetreten ist“. Sechs Wochen Lärmbelästigung oder gar noch länger sind unbestritten eine arge Zumutung, ein Gefahrenfall für die Feuerwehr ist das aber nicht. Schmutz: „Es bleibt nichts anderes übrig: Man muss da möglichst umfassend alle Bewohner informieren und auf dieses Dauergeräusch hinweisen, möglicherweise muss man auch die Vermieter oder die Hausverwaltung anschreiben.“ Timo Schmutz gibt zu, dass dies aufwendig werden könne. Aber als Lohn winken ja dann Tage und Nächte ohne Dauerpiepsen.

Oder man geht zur Polizei. „Am besten an die örtliche Dienststelle“, heißt es aus dem Polizeipräsidium: „Die schauen sich das dann vor Ort an und entscheiden, was am Besten zu tun ist.“