Die Nazis haben Stephen Schmals Familie aus Deutschland vertrieben, Michael Ammanns Familie hat davon profitiert. Die Geschichte einer Verbindung, die nicht vorgesehen war.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Stuttgart - Vor fünf Jahren fand Stephen Schmal eine Nachricht aus Deutschland in seinem Postfach. Michael Ammann, dessen Namen ihm nichts sagte, fragte ihn nach drei seiner Verwandten. Stephen Schmal ließ die Mail erst einmal unbeantwortet. Bis er sie dann doch wieder hervorkramte, zurückschrieb und seinerseits viele Fragen stellte. Stephen Schmal ist 79 Jahre alt, war ein Arbeitsleben lang in der öffentlichen Verwaltung im Bundesstaat Washington tätig. Kein Mann, der um seine Gefühle viel Aufhebens macht, wie er nun im kalifornischen San Diego am Telefon sitzend sagt – und zur Absicherung auch noch ein „You know“ hinterherschiebt. Das Aufstellen von Familienstammbäumen und ein paar lose Episoden aus der Emigrationsgeschichte seiner Eltern waren das, was er sich zumutete und an seine Neffen und Nichten weitergab.