Für ein Projekt des Jugendhauses haben Siebtklässler das Leben bedeutender Personen untersucht.

Heslach - Sibel Darwesh Talou steht vor dem Grab von Friedrich Conrad Haußmann auf dem Heslacher Friedhof. Eine Kamera ist auf sie und ihre beiden Klassenkameradinnen Sara Bati und Aleyna Özdal gerichtet. „Können Sie mir etwas über Conrad Haußmann erzählen?“ fragt sie und hält das Mikrofon zu Sara. Gemeinsam gehen die Mädchen auf die Schickhardt-Realschule im Süden. Für das sogenannte Storycaching haben sie sich mit der Geschichte Haußmanns beschäftigt.

 

An bestimmten Punkten sind QR-Codes versteckt

Storycaching ist ein Projekt des Heslacher Jugendhauses: An bestimmten Punkten in Heslach werden zurzeit QR-Codes versteckt. Diese Zugangscodes können mit einem Handy fotografiert werden und leiten auf eine Internetseite weiter. Dort finden die Nutzer dann entweder Geschichtliches oder Aktuelles. Der erste Storycaching-Punkt informiert zum Beispiel über die Freibankmetzgerei in Heslach. Der zweite befindet sich an der Zahnradbahn Zacke und erklärt, wie eine Downhill-Strecke entsteht. Diese beiden Projekte wurden bis jetzt schon verwirklicht.

Der dritte Punkt wird nun am Heslacher Friedhof eingerichtet. Die siebte Klasse der Schickhardt-Realschule hat gemeinsam mit ihrer Deutschlehrerin das Leben bedeutender Personen untersucht, die auf dem Friedhof begraben wurden. Die Senioren des Generationenhauses Heslach haben sie dabei unterstützt. „Seit es das Generationenhaus gibt, haben wir eine Kooperation“, sagt Stefan Pförter, Pädagoge im Jugendhaus. Gemeinsam haben die Senioren und die Schüler an einer Führung über den Friedhof teilgenommen. In Gruppen haben sie dann die Geschichte der einzelnen Personen erforscht.

Sibel, Sara und Aleyna haben für ihre Recherche über Conrad Haußmann vor allem das Internet genutzt. Haußmann wurde demnach 1857 in Stuttgart geboren und ist Mitbegründer der Deutschen Demokratischen Partei. Für die Präsentation auf der Internetseite haben die drei Mädchen ein Interview, eine Nachrichtenansage und ein Gedicht aufgenommen. Auch sie wurden von einer Seniorin unterstützt: Hannelore Bullen hat schon viel mit Jugendlichen zusammengearbeitet und viel Spaß dabei. Am meisten habe sie bei der Formulierung der Texte geholfen, den Rest hätten die Mädchen alleine geschafft. Die Suche der Storycaching-Orte mit GPS finde sie ebenfalls spannend, sagt Bullen. Denn die Plätze können nur über ihre Koordinaten erreicht werden. Wer keinen GPS-Empfänger oder ein Smartphone mit GPS-Applikation hat, kann ein Gerät im Jugendhaus ausleihen.

Ende des Jahres ist der dritte Punkt fertig

Allerdings wird es noch eine Weile dauern, bis das Storycaching in Heslach öffentlich genutzt werden kann. Der dritte Punkt soll bis Ende des Jahres im Internet verfügbar sein. Die weiteren Orte erfordern aber noch viel Arbeit. Geplant ist, dass in drei Jahren bis zu 30 Plätze in Heslach eine Geschichte erzählen können.