Ein Videospiel-Hit, ein Vampirklassiker, Harrison Ford als Psychiater, Puzzle und Pilzinfektionen: unsere Streamingempfehlungen im Januar.

Freizeit & Unterhaltung : Gunther Reinhardt (gun)

Was bringt der Januar? Wir stellen die zehn interessantesten TV-Serien vor, die in diesem Monat bei Netflix, Amazon und Co. starten.

 

1. Kaleidoscope

Netflix versucht mit dieser Gangsterstory wieder einmal, das Serienschauen neu zu erfinden. Auf den ersten Blick erinnert zwar „Kaleidoscope“ an „Ocean’s Eleven“ oder „Haus des Geldes“. Doch die US-Serie erlaubt sich einen besonderen Twist: Jede Episode erzählt aus einer anderen Perspektive die Geschichte, in der es darum geht, dass der Meisterdieb Leo Pap (Giancarlo Esposito) mit seinem kunterbunt zusammengewürfelten Einbrecherteam den größten Coup seines Lebens vorbereitet. Den Zuschauerinnen und Zuschauern ist es dabei komplett selbst überlassen, in welcher Reihenfolge sie die einzelnen Folgen anschauen, aus denen sich dann wie bei einem Puzzle die Story zusammensetzt. Netflix, seit 1. Januar

2. Copenhagen Cowboy

Der dänische Filmemacher Nicolas Winding Refn („Driver“, „The Neon Demon“) ist bekannt für seine eigenwilligen ästhetischen Inszenierungen und seine düsteren Stoffe. Im Mittelpunkt seines Noir-Thrillers steht Miu (Angela Bundalovic), die sich im kriminellen Untergrund Kopenhagens auf einen Rachefeldzug begibt. Netflix, 5. Januar

3. Totenfrau

Was für Norwegen, Schweden oder Island Fjorde und Gletscher sind, ist für Deutschland und Österreich die karge Landschaft der Alpen. Dass sich dort nach dem Scandi-noir-Vorbild mysteriös aufgeladene Thriller erzählen lassen, hat schon das Sky-Original „Der Pass“ vorgeführt. Nun spielt in der Adaption von Bernhard Aichners Bestseller „Totenfrau“ Anna Maria Mühe eine Frau, die in den Tiroler Bergen ein Bestattungsinstitut betreibt und den Tod ihres Mannes aufklären will. Dabei bekommt sie es mit Menschenhandel, bizarren Sex- und Gewaltspielen und einer Verschwörung der Mächtigen zu tun. Felix Klare, den man als Stuttgarter „Tatort“-Kommissar kennt, mischt auch mit. Netflix, 5. Januar

4. The Rig

Als ein geheimnisvoller Nebel eine Bohrinsel vor der schottischen Küsten von der Außenwelt abschneidet, eskalieren dort die Konflikte. In dem britischen Gruselthriller gibt es ein Wiedersehen mit Iain Glen, der Jorah Mormont in „Game Of Thrones“ war. Amazon, 6. Januar

5. Interview mit einem Vampir

Anne Rice’ Buch, das im Jahr 1976 den Vampirroman neu erfand, wird zur Serie: Louis de Pointe du Lac (Jacob Anderson) erzählt dem Journalisten Daniel Molloy (Eric Bogosian) seine Lebensgeschichte und davon, wie er durch Lestat de Lioncourt (Sam Reid) zum Vampir wurde. Sky, 6. Januar

6. Welcome to Chippendales

Somen „Steve“ Banerjee gründete im Jahr 1979 die erste rein männliche Striptease-Gruppe Chippendales. Acht Jahre später wurde er wegen Anstiftung zum Mord, Erpressung und versuchter Brandstiftung verhaftet. True-Crime-Drama mit Kumail Nanjiani („Silicon Valley“, „The Eternals“). Disney+, 11. Januar

7. Hunters

Die Nazijäger sind zurück. In der zweiten Staffel dieser bitterbösen Trash-Hommage reisen Al Pacino und Co. nach Südamerika, weil sich dort angeblich Adolf Hitler seit Ende des Zweiten Weltkriegs versteckt hält. Amazon, 12. Januar

8. German Crime Story: Gefesselt

Oliver Masucci („Dark“, „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“) spielt in dieser True-Crime-Serie den Mann, der Ende der 1980er Jahre in Hamburg mehrere Frauen in seinen eigenen Atombunker entführte, quälte, ermordete und dann die zerstückelten Leichen in Säurefässern vergrub. Nur der Hartnäckigkeit einer Ermittlerin der Hamburger Mordkommission ist zu verdanken, dass der Serienkiller geschnappt wurde. Amazon, 13. Januar

9. The Last Of Us

Depeche Modes „Never Let Me Down Again“ dröhnt durch die postapokalyptische Welt, in der von den US-Metropolen nur noch zugewucherte Ruinen übrig sind. Und wie jedes Mal, wenn der Underground-Radiokanal einen Song aus den 1980ern spielt, heißt das Alarm. Doch die Warnung kommt zu spät. Als der Song läuft, sind Joel (Pedro Pascal) und Ellie (Bella Ramsey) längst unterwegs zum geheimen Stützpunkt der Rebellen. Die lange erwartete Verfilmung des Playstation-Schockers „The Last Of Us“ macht alles richtig: weil die Serie grandios besetzt ist (Pascal und Ramsey waren ja schon in „Game of Thrones“ fantastisch), weil sie von der ersten Minute an eine düster-verstörende Atmosphäre erzeugt, weil Storytelling und Charakterentwicklung wichtiger sind als die Horrorszenen, in denen Ellie und Joel auf die zombieartigen Monster treffen, die einmal Menschen waren, bevor ihnen eine Pilzinfektion das Hirn aufgefressen hat. Sky, 16. Januar

10. Shrinking

Jason Segel („How I Met Your Mother“) spielt in dieser Dramedyserie den exzentrischen Psychiater Jimmy Laird. Der müsste nach dem Tod seiner Frau dringend selbst mal in Therapie. Darunter leidet seine Tochter, die ihren Vater gerade jetzt brauchen würde, davon profitieren aber seine Patienten, weil Johns nun gerne ganz unkonventionelle Ratschläge gibt. Der Zehnteiler „Shrinking“, den sich Segel zusammen mit Brett Goldstein und Bill Lawrence („Ted Lasso“) ausgedacht hat, beweist ein wunderbares Gespür für die tragikomischen Momente des Lebens. Und Harrison Ford ist als Jimmy Lairds Chef Paul Rhodes sensationell knurrig. Apple TV+, 27. Januar