Mit allen Mitteln hat der Gemeinderat von Niederstetten die Rückkehr seiner umstrittenen Bürgermeisterin verhindern wollen. Jetzt führt kein Weg daran mehr vorbei.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Die seit fast zwei Jahren suspendierte Bürgermeisterin von Niederstetten, Heike Naber (CDU), kann in ihr Amt zurückkehren. Wie der Landrat des Main-Tauber-Kreises, Christoph Schauder (CDU) mitteilte, werde das Landratsamt seinen Widerstand aufgeben und die Entscheidung des Mannheimer Verwaltungsgerichtshofs (VGH) in dieser Sache akzeptieren. Die eingereichte Nichtzulassungsbeschwerde ließ Schauder zwischenzeitlich zurückziehen.

 

Der VGH hatte Nabers vorläufige Dienstenthebung für unzulässig erklärt. Der Bürgermeisterin war vorgeworfen worden, Grundstücksgeschäfte getätigt und Architektenaufträge erteilt zu haben, ohne den Gemeinderat zu beteiligen. Disziplinarmaßnahmen seien denkbar, so das Gericht. Allerdings gehe eine Dienstenthebung zu weit.

Aufruf zu professioneller Zusammenarbeit

Den Gemeinderat und den inzwischen eingestellten Amtsverweser forderte Schauder zu einer konstruktiven professionellen Zusammenarbeit auf. Sie sei dazu bereit, sagte Naber. Tritt jetzt der gesamte Gemeinderat zurück? Damit hatte er gedroht. Der ehrenamtliche Bürgermeister-Stellvertreter, Stadtrat Ulrich Roth, wollte sich nicht äußern. „Wir müssen das jetzt sacken lassen und uns dann besprechen.“