Unter Eltern, die ihre Kinder auch gerne mal als Projekte sehen, herrscht ein Ideologienkrieg. Das beginnt beim Stillen, geht beim Babybrei weiter und endet nicht bei der Betreuungsfrage. Redakteurin Anja Wasserbäch kommentiert diese Grabenkämpfe.

Freizeit & Unterhaltung: Anja Wasserbäch (nja)

Stuttgart - Das Kind war gerade ein halbes Jahr alt. Es schlief nicht alleine ein, wie das viele Babys so machen. Eine Freundin, eine kluge Frau, rief eines Tages an: Sie habe ein Schlafprogramm mit ihrem Sohn gemacht. Jeden Abend, über Wochen. Das mit dem Schlafen sei gar kein Problem, ich solle das auch mal machen. Sie hielt sich an den Ratgeber „Jedes Kind kann schlafen lernen“. Wie viele andere erschöpfte Eltern. Das Buch war ein Millionen-Bestseller, die große Hoffnung für viele, sehr müde Eltern. Zugleich aber fühlten sich viele Eltern unwohl bei der Idee, ihr Kind schreien zu lassen. Es wurde eine Petition gestartet, den Ratgeber vom Markt zu nehmen.