Streit um Konzession Grand Café Planie scheitert vor dem Verwaltungsgericht Stuttgart

Es bleibt dabei: Das Grand Café Planie erhält seine Konzession vorerst nicht zurück. Das Verwaltungsgericht Stuttgart hat einen Eilantrag der Wirte abgewiesen. Im Beschluss heißt es, die Stadt habe zu Recht die Gaststättenerlaubnis entzogen.
Stuttgart - Die Durchsuchung der Steuerfahndung und die anschließende Zwangsschließung des Grand Café Planie im Oktober haben für großes Aufsehen gesorgt. In der Stadt wird seitdem eifrig diskutiert: Haben die Wirte Steuern hinterzogen und die Kassen manipuliert? Ist mit einem Strohmann-Konzept gegen Gesetze verstoßen worden? Die Wirte sind zuletzt in einem Spendenaufruf, mit dem sie für ihr Personal sammeln, selbst auf diese Vorwürfe eingegangen und haben diese energisch zurückgewiesen. Ihre etwa 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekommen im erneuten Gastro-Lockdown kein Kurzarbeitergeld, solange der Arbeitgeber über keine Konzession verfügt.
Laut Verwaltungsgericht hat die Stadt rechtmäßig gehandelt
Vorerst wird sich an dieser verworrenen Lage nichts ändern. Wie unsere Zeitung am Dienstag erfahren hat, sind die Anwälte des Kaffeehauses mit einem Eilantrag vor dem Verwaltungsgericht Stuttgart gescheitert. Nach dem Beschluss der Verwaltungsrichter ist es rechtmäßig, dass die Stadt Stuttgart dem Grand Café Planie die Gaststättenerlaubnis entzogen hat.
Klagesteller waren ein Gastronom und dessen Ehefrau aus Schwäbisch Gmünd, die nach Erkenntnissen der Behörden zuletzt gar nicht die eigentlichen Betreiber des Kaffeehauses am Karlsplatz sind. Der eigentliche Chef, so stellen die Verwaltungsrichter fest, habe „wider besseres Wissen vorsätzlich falsche Angaben zu anhängigen oder abgeschlossenen Straf-, Bußgeld- bzw. Gewerbeuntersagungsverfahren gemacht“. Schon im Februar hatte die Stadt abgelehnt, ihm eine Gaststättenerlaubnis zu erteilen. Offensichtlich hielt er sich nicht daran. Obendrein gibt es ein steuerrechtliches Verfahren, das laut Presseamt der Stadt „getrennt vom gaststättenrechtlichen Verfahren der Gaststättenbehörde beim Finanzamt läuft“.
Grand Café Planie muss Kosten des Verfahrens zahlen
Einzelheiten zu den Vorwürfen der Steuerbehörde sind nicht zu erfahren, sowohl das Verwaltungsgericht als auch das Finanzministerium verweisen auf das Steuergeheimnis. Frühere Mitarbeiter sagen, das Grand Café Planie habe hohe Summen falsch abgerechnet. Das Verwaltungsgericht bescheinigt nun der Stadt Stuttgart, richtig gehandelt zu haben. Die Betreiber des Cafés müssen die Kosten des Verfahrens tragen.
Unsere Empfehlung für Sie

Grand Café Planie in Stuttgart Die Vorwürfe gegen die Kaffeehaus-Wirte sind massiv
Haben die Betreiber des Grand Café Planie Steuern in Millionenhöhe hinterzogen? In einem Urteil des Verwaltungsgerichts werden erstaunliche Beträge genannt. Die Anwälte der Wirte haben Rechtsbeschwerde eingelegt.

Malo beim Stuttgarter Rathaus Unweit vom Marktplatz entsteht ein neues Lokal in der Pandemie
„Es gibt ein Morgen nach Corona“, sagt der frühere Marquardts-Chef Matthias Grohe, „dann ist der Nachholbedarf riesig.“ Die Pandemie bremst nicht seinen Plan, ein Lokal mit viel Grün aufzubauen – dort, wo die Rathausgarage stand.

Corona-Lockdown in Stuttgart Die Nachtschicht der Polizei verändert sich
Im Bund wird über eine nächtliche Ausgangssperre als Coronaschutz diskutiert, im Südwesten gibt es sie bereits. Für die Polizei in Stuttgart sind die Folgen deutlich spürbar.

Nahverkehr in der Region Stuttgart So pünktlich war die S-Bahn im Jahr 2020
Corona macht’s möglich: Nachdem die S-Bahn Stuttgart im Jahr 2019 so unpünktlich wie noch nie war, fährt sie in den vergangenen zwölf Monaten so gute Pünktlichkeitswerte wie seit langem nicht mehr ein. Aber es gebe auch noch andere Gründe, sagt ein Bahnsprecher.

Fahrten für Ältere zu den Impfzentren Ministerium bevorzugt das kostenlose Nachbartaxi
Die Idee des krisengebeutelten Taxigewerbes, über 80-Jährige zu den Impfzentren zu fahren, auch um ihren Umsatz zu erhöhen und die Überbrückungshilfe zu reduzieren, findet noch kein Gehör.

Kostenlose Taxifahrten ins Impfzentrum Wertvolle Hilfe zur Selbsthilfe
Ehrenamtliches Engagement sollte nicht fürs Chauffieren zum Impfzentrum vergeudet werden. Dafür gebe es Taxis und bereits Vorbilder, meint Autor Jörg Nauke.