Steuersünden sind kein Kavaliersdelikt. Ihnen auf die Spur zu kommen, nützt letztlich allen, kommentiert der StZ-Autor Armin Käfer.
Stuttgart - Klimawandel wird durch Wahlkampf begünstigt. Zumindest heizt sich das Debattenklima in solchen Zeiten dermaßen auf, dass Hysterie prächtig gedeiht. Anders wäre kaum zu erklären, warum der baden-württembergische Finanzminister Danyal Bayaz und mit ihm gleich alle Grünen zur Zielscheibe giftiger und zum Teil grobschlächtiger Kommentare geworden sind, von denen sich manche auch schlichter Geschichtsklitterung bedienen. Anlass der Erregung ist ein neu geschaffenes Onlineportal, bei dem Hinweise auf Steuerhinterziehung eingespeist werden können. Das wird als „Steuerpranger“ gebrandmarkt. Die Zeitung mit den größten Buchstaben spricht gar von „Steuer-Stasi“. Die Landesregierung leiste dem Denunziantentum Vorschub. Geht’s auch eine Nummer kleiner – oder weniger kleinkariert?