Zu Beginn des Weihnachtsmarkts am Dienstag wird der Gastronom Heiko Laur mit seiner Schweizer Hütte nicht dabei sein. Zwar musste die Stadt laut einem Gerichtsbeschluss die Bewerbung des Unternehmers neu bewerten, doch auch dieses Mal erhielt er eine Absage. Doch Laur gibt nicht klein bei.

Ludwigsburg - Der Transporter war bereits für Samstag bestellt, die Zulieferer ebenfalls: Heiko Laur hat fest damit gerechnet, seine Schweizer Gastronomie am Wochenende aufbauen zu können und pünktlich zum Start des barocken Weihnachtsbudenzaubers am Dienstag, 27. November, auf dem Ludwigsburger Marktplatz zu öffnen. Die Stadtverwaltung hat ihm jedoch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nach wie vor darf er seinen Stand, in dem er in den vergangenen vier Jahren Chässuppe, Raclette und schweizer Glühwein verkauft und mit einem roten Rindvieh beworben hat, nicht aufbauen.

 

Nach einem strengen Punktekatalog wertet die Stadt aus, wer bei dem Weihnachtsmarkt dabei sein darf und wer nicht – der Markt ist bei den Händlern beliebt. Allein in diesem Jahr bewarben sich über 800 Interessenten auf die 180 Standplätze, 19 davon sind für Gastronomie vorgesehen.

Selbst mit erhöhter Punktzahl reicht es nicht

Bereits im Juni hatte Tourismus und Events, der Eigenbetrieb der Stadt und zuständig für den Weihnachtsmarkt, Laur eine Absage auf seine Bewerbung erteilt. Daraufhin legte dieser Widerspruch ein und stellte einen Eilantrag beim Stuttgarter Verwaltungsgericht. Dieses entschied Anfang der Woche, dass die Stadt Laurs Antrag erneut bewerten solle. „Das haben wir getan“, sagt Mario Kreh, der Geschäftsführer von Tourismus und Events Ludwigsburg. Allerdings erreiche Laur nunmehr selbst mit 15 Punkten mehr nur dieselbe Punktzahl wie der letztplatzierte Mitbewerber, der seit mehr als 20 Jahren den Weihnachtsmarkt beschicke und daher eine längere Tradition vorweise. Dies habe letztlich den Ausschlag gegeben, Laur deshalb erneut eine Absage erhalten.

Der streitbare Händler indes gibt nicht klein bei. „Ich bin zu jedem Zeitpunkt bereit, auf den Weihnachtsmarkt dazuzustoßen“, sagt Laur, „für Ludwigsburg und die Gäste.“ Und weil es ihm damit ernst ist, hat Laur kurz nachdem ihn der Ablehnungsbescheid erreicht hat, schon den nächsten Eilantrag gestellt. „Komisch, in einem früheren Schreiben hieß es, wenn ich 75 Punkte im Bewertungssystem erreiche, dann bin ich dabei. Nun soll es Punktegleichstand mit einem anderen Bewerber geben? Das kann doch gar nicht sein.“

Einen „Skandal“ nennt Laur den Umgang mit seiner Person. „Bei mir bekommen die Gäste Qualität hoch zehn. Ich würde die Ludwigsburger nie enttäuschen.“