Heiße Nächte, tolle Bands und ein friedliches Publikum: Organisator Johannes Leichtle ist zufrieden.

Leonberg - Auf dem Engelberg ist Ruhe eingekehrt, zumindest für das Publikum. Doch für Johannes Leichtle und sein Team ist nach dem vernieselten Strohländle-Kehraus am Sonntagabend noch lange nicht Schluss. „Bis wirklich alles erledigt ist, einschließlich der Rechnungen und des Schriftverkehrs, wird es Ende September“, sagt der Cheforganisator des großen Sommerprogramms. „Erst danach können wir mal durchschnaufen.“

 

Das dürfte Leichtle auch dringend nötig haben, liegen doch anstrengende Wochen hinter ihm. Vom 2. August bis 3. September gab es beim Strohländle jeden Tag mindestens einen Programmpunkt, von der Kinderbelustigung und der Gastronomie einmal ganz abgesehen.

Parkplätze sind ruckzuck weg

Besuchermagneten und Höhepunkte gleichermaßen waren die Samstags-Konzerte mit den Tribute-Bands. Vor jeweils rund 2000 Zuschauern erwiesen fünf Gruppen den Rockheroen Joe Cocker, Pink Floyd, Marius Müller-Westernhagen, Beatles und Queen die musikalische Ehre. „Das zieht, weil die Leute wissen, was sie musikalisch und qualitativ erwartet“, sagt Leichtle.

Einziger Wermutstropfen: An diesen Abenden war es derart voll, dass die Parkplätze ruckzuck weg waren und die Autos in die benachbarten Wohnstraßen ausgewichen sind, was nicht jeden Anwohner erfreut hatte. „Ich zerbreche mir über dieses Problem schon seit Längerem den Kopf“, meint der Strohländle-Chef. „Wir werden mit der Stadt für das kommende Jahr ein Verkehrskonzept erarbeiten.“

Wie das aussehen kann, ist freilich noch offen. Zwar gibt es in der Nähe den selten genutzten Rasenplatz der einstigen TSG Leonberg. „Doch eine vierwöchige Dauerbelastung würde die Wiese natürlich sehr stark beanspruchen“, räumt Leichtle ein.

Stärkere Einbindung des Altstadt-Parkhauses

Eine Variante wäre ein stärkere Einbindung des Altstadt-Parkhauses. Doch dann müsste ein aufwendiger Buspendelverkehr zwischen dem Marktplatz und dem Engelberg organisiert werden. Am besten sei einfach die Fahrt mit der Buslinie 92.

Während bei diesem Thema also noch gute Ideen gefragt sind, gibt es ansonsten wenig Anlass für elementare Änderungen. Selbst die allsamstäglichen Schlangen an den Essens- und Getränkeständen sind nach seiner Beobachtung im Lauf der Zeit etwas kürzer geworden. „Unser Gastro-Team muss sich immer erst einspielen“, sagt Leichtle. „Nach ein paar Tagen geht alles schneller von der Hand. An den Spitzentagen haben wir die Speisekarte reduziert.“

Zufrieden ist Leichtle mit den Mottoabenden: Die Autorenlesungen waren gut besucht, ebenso die kleineren Konzerte, etwa das der Bigband der Uni Stuttgart. Zugunsten des Hospizes spielten Oberbürgermeister Martin Kaufmann und Landrat Roland Bernhard Bingo, unsere Zeitung thematisierte in einer Talkrunde die „Armut im vermeintlich reichen Leonberg“.

Das Publikum will genießen

Dass das Strohländle ein friedliches Festival ist, ist nicht neu: „Es gab wieder keine Schlägereien oder sonstigen Ärger“, freut sich der Cheforganisator. „Unser Publikum will genießen und Schönes erleben.“

Das überwiegend hochsommerliche Wetter tat sein Übriges. Allein am Beatles-Abend und beim Auftritt der Lokalmatadore „Mattheo und die Bringer“ war es etwas kühler. „Ansonsten war das Wetter bombastisch und hat die Leute in Scharen gelockt“, meint Johannes Leichtle. „Alles in allem werden es knapp 30 000 Besucher gewesen sein.“ Genau lässt sich das nicht beziffern, weil das Strohländle ein freies Festival ist. Auch das dürfte ein Baustein zum Erfolg sein.