Das Strohländle 2022 auf dem Engelberg ist zu Ende gegangen. Veranstalter Johannes Leichtle setzt auf Programm-Vielfalt – das kommt bei den Besuchern an.

Nach 31 Tagen Strohländle auf der Leonberger Engelbergwiese ist der Hauptorganisator Johannes Leichtle erst einmal platt. „So ein Mammutereignis hinterlässt einfach Spuren, macht aber einen großen Spaß.“ Und am Ende kann er ein positives Resümee ziehen. „Es war ein super Sommer und die Veranstaltung war fast perfekt.“ Nur „fast perfekt“ deshalb, weil es für Leichtle als Veranstalter immer noch Luft nach oben gibt.

 

Das Wetter spielt mit Über den gesamten Zeitraum vom 5. August an bis zum vergangenen Sonntag, 4. September, hat sich der Sommer von seiner besten Seite gezeigt. „Das ist natürlich sensationell, doch wir hatten auch drei Regentage – und das gleich bei drei Hauptveranstaltungen an Wochenenden, bei denen wir ursprünglich mit mehr Zuschauern gerechnet hatten“, sagt Johannes Leichtle.

Getroffen hat es die Vorstellungen von Ruth Sabadino & Band mit dem Gitarristen Werner Acker und die AC/DC-Tribute-Band Black Ice. Zudem hatte es am vergangenen Samstag bis in den Mittag hinein geregnet. Zur finalen Show am Abend mit der Udo-Jürgens-Tribute-Band war es zwar wieder trocken und es kamen dann auch etwa 1500 Besucher. „Was immer noch gut ist, aber bei schönem Wetter hätten wir bis zu 3000 Leute erwartet.“

Aus unternehmerischer Sicht brechen den Veranstaltern an regnerischen Tagen wichtige Einnahmen in der Gastronomie weg. Trotzdem kann Johannes Leichtle mit insgesamt 30 000 Besuchern in diesem Veranstaltungsmonat richtig zufrieden sein. „Das ist ein neuer Rekord.“ Im Vergleich zum bisherigen Top-Jahr 2019 waren es in diesem Sommer also trotz der drei Regentage einige mehr, die hinauf zum Engelberg kamen.

Wie kommt das Programm in diesem Jahr beim Publikum an? Die Mischung macht‘s beim Strohländle. Daran möchte Johannes Leichtle auch in Zukunft nichts ändern. Die Veranstaltungen freitags mit Jazz, Soul, Funk oder auch kubanischen Rhythmen hätten sich stark entwickelt. Besuchermagneten sind an den Samstagen die Tribute-Bands zu Michael Jackson, Depeche Mode oder Dire Straits gewesen.

„Die Lesungen an den Montagen mit Bestsellerautoren werden gut angenommen und haben sich toll etabliert.“ Nicht wegzudenken sei der Lokalcharakter des Strohländles – daher seien Leichtle auch die Dienstage mit Darbietungen von Musikvereinen oder Chören aus Leonberg oder der Region auch so wichtig. Weg vom rein Schwäbischen ist er bei den Kabarett-Abenden gegangen. „Und das wird super angenommen.“

Das Kulinarische darf nicht fehlen Die Besucher des Strohländles können sich traditionell in einem Haupt-Gastronomiebereich sowie bei zwei weiteren Ständen mit Süßem versorgen. „Mein Partner Steffen Lenzner, der für die Gastronomie verantwortlich ist, liefert bei einer begrenzten Küchenkapazität eine logistische Meisterleistung ab, zumal immer alles frisch gekocht wird“, sagt Johannes Leichtle.

Kleine Wartezeiten während der Stoßzeiten blieben da nicht aus. Und am zweiten Freitagabend bei der Soulband Second Sun seien doppelt so viele Besucher gekommen wie erwartet. „Da wurden wir etwas überrannt, denn mit so vielen Menschen haben wir an diesem Abend nicht gerechnet. Vermutlich hat an dem Abend für die Leute alles gepasst und es gab auch keine Konkurrenzveranstaltungen.“

Bei freiem Eintritt zu allen Veranstaltungen sei die Gastronomie eine wichtige Einnahmequelle. „Ohne die und ohne unsere zahlreichen Sponsoren könnten wir das Strohländle nicht stemmen“, sagt Leichtle. Auch die Stadt habe das Strohländle in diesem Jahr mit einem finanziellen Beitrag unterstützt, an den Samstagen die Parkhäuser zur kostenfreien Nutzung überlassen und einen Shuttle-Bus von der Stadt auf den Engelberg zur Verfügung gestellt. „Für uns steht unterm Strich natürlich auch ein kleiner Gewinn, doch der steht in keinem Verhältnis zu der Arbeit, die man in dieses Event steckt.

Wird es ein Strohländle 2023 geben? Wie heißt es im Sport so schön: „Wir denken von Spiel zu Spiel.“ Das ist auch das Motto von Johannes Leichtle, der abwarten muss, wie sich im Herbst und im Winter die (pandemische) Gesamtsituation entwickelt. „Ich gehe aber davon aus, dass wir nächstes Jahr wieder am Start sind, denn ich bin Alt-Leonberger und mache das Strohländle aus Überzeugung und aus Freude.“ Und: Kaum ist die aktuelle Veranstaltung vorbei, hat er längst Ideen für das kommende Jahr im Kopf.