Teile Filderstadts waren am Montag für zwei Stunden vom Stromnetz abgeschnitten. Das Thema wurde im sozialen Netzwerk Facebook eifrig diskutiert und kommentiert. Hier erklärt der Energieversorger EnBW, wie es zu dem Ausfall kam.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Filderstadt - Reinhard Wirth aus Sielmingen ist am Computer gesessen und hat ein Update heruntergeladen. Nebenher hat er mit seiner Frau beratschlagt, was sie sich gleich zusammen im Fernsehen anschauen könnten. Doch daraus wurde nichts mehr. Um kurz nach 20 Uhr gingen Computer, Fernseher und Lichter aus. Der Strom war weg, berichtet der Sielminger. Der Ausfall habe „ziemlich genau zwei Stunden“ gedauert.

 

Reinhard Wirth hat rasch erkannt, dass nicht nur er und seine Frau vom Stromnetz abgeschnitten waren, sondern auch seine Nachbarschaft. „Im ganzen Viertel war es dunkel“, sagt er. Er habe gesehen, wie andere an der Straße mit Taschenlampen hantiert hätten. Es sei bereits der zweite Stromausfall innerhalb von zwei Wochen, berichtet der Sielminger. Bereits am 26. Juli sei der Strom für eine Viertelstunde weggewesen.

Dass es sich bei dem Stromausfall um etwas Größeres gehandelt haben musste, war am Montagabend auch auf der Internetplattform Facebook zu verfolgen. Etliche Filderstädter ließen ihre Mitmenschen auf der „Filderpinnwand“ daran teilhaben, dass bei ihnen der Strom weg sei und dass auch die Straßenlaternen ausgegangen seien. Es wurden etliche Straßen und Orte genannt, wo nichts mehr ging.

Die EnBW bestätigt den Zwischenfall in Filderstadt

Das Thema wurde im Netzwerk eifrig kommentiert und diskutiert. „Filderstadt muss sparen, keine Straßenbeleuchtung“, witzelte einer. „Ich brauch einen Wecker, hat jemand einen – kann mein Handy nicht laden“, ein anderer. Jemand wollte zudem einen lauten Knall gehört haben und fragte sich, ob es vielleicht einen Zusammenhang geben könnte. „Sooo, dem vielen Rattern und Surren nach hat Sielmingen wieder Strom. Alle Markisen und Rollläden wurden in die nächtliche Position gebracht“, schrieb eine Nutzerin irgendwann.

Ralph Eckhardt, Sprecher der EnBW, bestätigt, dass es am Montag zu einem Stromausfall in Teilen Filderstadts gekommen sei. Zwischen 20.10 und 22.06 Uhr seien Haushalte in Sielmingen und Bernhausen betroffen gewesen, sagt Eckhardt. Der Grund sei „ein Folgefehler in unserem Netz“ gewesen, teilt er mit. Ein Bagger habe ein unterirdisches Stromkabel beschädigt. Dass es fast zwei Stunden gedauert habe, bis das Problem behoben worden sei, erklärt Eckhardt so: „Man musste den Fehler erst lokalisieren.“ Zunächst sei nur klar gewesen, dass sich der Schaden zwischen dem Umspannwerk Sielmingen und der Station an der Jakobstraße befunden habe.

Vor knapp zwei Wochen kam es ebenfalls zum Stromausfall

Der angeblich laute Knall, der auch Thema im sozialen Netzwerk Facebook war, habe damit nichts zu tun, sagt Eckhardt. „Das können wir nicht bestätigen.“ Bestätigen kann er hingegen den Bericht des Sielmingers Wirth vom Stromausfall vor knapp zwei Wochen. Am 26. Juli habe es einen technischen Defekt gegeben. „Die beiden Fälle haben aber ursächlich nichts miteinander zu tun“, sagt er. Und von einem generellen Problem mit der Stromversorgung in Filderstadt könne keine Rede sein.

Reinhard Wirth und seine Frau haben am Montag spontan umdisponiert und sich einen schönen Abend bei Kerzenschein auf dem Balkon gemacht, anstatt einen Film zu schauen. „Es kam auch zu netten nachbarschaftlichen Gesprächen über den Gartenzaun“, erzählt der Sielminger. „Dadurch hat es wieder mal gemenschelt.“