In den vergangenen Wochen kam es häufiger zu Unterbrechungen der Stromversorgung in Teilen Stuttgarts. Eine Häufung von Ausfällen gebe es jedoch nicht, so der Netzbetreiber.

Stuttgart - In der Landeshauptstadt hat es erneut Ausfälle im Stromnetz gegeben, betroffen waren Gebiete in Bad Cannstatt und Untertürkheim, am Sonntagabend dann Gebiete in Mitte, Nord und West, die von sieben Umspannstationen versorgt werden. Nach 54 Minuten ging dort wieder das Licht an. Häufen sich diese Ausfälle? Ein Sprecher von Stuttgart Netze, die mehrheitlich zu den Stadtwerken Stuttgart gehören, tritt diesem Eindruck entgegen. Man stelle weder insgesamt noch an bestimmten Stellen im Stadtgebiet eine Häufung von Ausfällen fest.

 

Ausfallzeiten liegen im Schnitt

Im Mittelspannungsnetz habe es in den Jahren 2019 und 2020 insgesamt 50 und 49 und in 2021 erneut 49 Versorgungsunterbrechungen gegeben, also rein rechnerisch rund vier pro Monat. Der Januar 2021 tanzt dabei mit inzwischen fünf nicht völlig aus der Reihe. Man liege bei den Ausfallzeiten im Schnitt vergleichbarer Stadtwerke und sei besser als der Deutschlandvergleich, so der Sprecher. Die Erneuerungsstrategie von Stuttgart Netze befasse sich vorrangig mit älteren Kabelstrecken. Zwischen dem Aufbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge und Netzausfällen lasse sich kein Zusammenhang herstellen.

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Alle Ausfälle müssen der Bundesnetzagentur gemeldet werden, die daraus auf Bundesländer bezogene Kennzahlen berechnet. Ein Einfluss der E-Mobilität lasse sich aus den Daten nicht erkennen, so die Agentur. Die Daten der einzelnen Netzbetreiber darf die Bundesnetzagentur nicht herausgeben, das hat der Bundesgerichtshof in zwei Entscheidungen 2014 und 2018 bestimmt. Sie gelten als Geschäftsgeheimnisse des betroffenen Unternehmens und müssen anonymisiert werden. Die Dauer der Versorgungsunterbrechungen, heruntergebrochen auf jeden Verbraucher, ist seit 2006 bundesweit nahezu kontinuierlich von damals rund 21 auf 10,7 Minuten in 2020 gesunken. Baden-Württemberg lag mit 12,26 Minuten 2020 etwas darüber, als Primus zeigte sich Mecklenburg-Vorpommern (8,28 Minuten), Schlusslicht war Rheinland-Pfalz mit 19,47 Minuten.