Die Lage ist schwierig – aber die Zuversicht größer als im Rest der Wirtschaft. Kleinstunternehmen und Soloselbstständige haben Wege zum Überleben in der Coronakrise gefunden.

Stadtentwicklung & Infrastruktur: Andreas Geldner (age)

Stuttgart - Kleinstunternehmer in Deutschland hat die Corona-Krise schwerer gebeutelt als die Wirtschaft insgesamt. Aber sie erweisen sich als anpassungsfähig und haben insbesondere ihre digitale Präsenz etwa durch Webseiten ausgebaut. Zudem können Sie sich auf die Loyalität ihrer Kunden verlassen. Dies sind Ergebnisse einer Umfrage des Statistikportals Statista im Auftrag des Webseitenanbieters Jimdo unter 900 Soloselbstständigen und Unternehmen mit nicht mehr als zehn Mitarbeitern. Dies sind in Deutschland etwa 80 Prozent aller Unternehmen. Jeder Fünfte arbeitet hier.

 

Relativ positiver Blick ins Jahr

Die Studie hat versucht, Geschäftserwartungen analog zu dem bekannten Index des Wirtschaftsforschungsinstituts Ifo zu berechnen. Während die kleinen Firmen in der Gesamtbeurteilung gleichauf mit dem Rest der Wirtschaft liegen, hinken sie beim Blick auf die aktuelle Geschäftslage mit minus 5,8 deutlich unter der Gesamtwirtschaft mit plus 5,1. Besonders schlecht sehen Soloselbstständige die Situation (minus 14,9). Auf die nächsten Monate betrachtet, sind Kleinstunternehmer aber weniger pessimistisch als der Rest der Wirtschaft (minus 1,2 im Vergleich zu minus 8,1). Gründer, die erst maximal zwei Jahre am Start sind, glauben weiter an ihre Geschäftsidee (plus 10,4).

Stabile Geschäftsbeziehungen

Ein Grund ist offenbar, dass persönliche Geschäftsbeziehungen wie sie für die Kleinstunternehmen typisch sind, in der Coronakrise offenbar relativ stabil geblieben sind. Die wichtigsten Werbekanäle sind jeweils mit etwa einem Drittel der persönliche Kundenkontakt und die Mundpropaganda. Bisher hat fast die Hälfte dieser Unternehmen noch keine Präsenz im Internet – erschließt sich aber diesen Kanal zurzeit intensiv. Je jünger die Unternehmen sind, umso mehr setzen sie von vorne herein auf den digitalen Kanal. Etwa ein Fünftel plant oder betreibt bereits einen eigenen Online-Shop. Und ebenfalls ein Fünftel investiert in die Suchmaschinenoptimierung für eine bessere Sichtbarkeit auf Google.