Spatzen und Meisen waren im vergangenen Winter am häufigsten an hiesigen Futterplätzen vertreten. Auch diesen Winter ruft der Nabu zur Zählung der Vögel in Garten und Parks auf.

Berlin - Amsel, Meise oder Rotkehlchen? An diesem Freitag startet die vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) initiierte Wintervogel-Zählung. Bis zum 12. Januar sollen Naturfreunde eine Stunde lang beobachten, wie viele unterschiedliche Vögel an einem Standort zu sehen sind - sei es am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park. Die „Stunde der Wintervögel“ ist nach Nabu-Angaben inzwischen Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmach-Aktion.

 

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„Nach dem zweiten Rekordsommer in Folge könnte die Zählung Aufschluss darüber geben, wie sich anhaltende Dürre und Hitze auf die heimische Vogelwelt auswirken“, sagte Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Je mehr Menschen mitmachen, desto aussagekräftiger werden die Ergebnisse.“

Wird es mehr Eichelhäher geben?

In diesem Winter rechnen die Naturschützer zum Beispiel mit neuen Erkenntnissen zum Eichelhäher. „Im Herbst haben wir einen massiven Einflug dieser Art nach Deutschland und Mitteleuropa beobachtet“, sagte Miller. Als Grund vermuten die Ornithologen, dass 2018 in Nordosteuropa besonders viele Eicheln heranreiften. So konnten mehr Vögel über den Winter kommen und später brüten. „Viele sind nun zu uns gezogen, weil in ihren Herkunftsgebieten nicht mehr genug Nahrung vorhanden ist.“

Ergebnisse der Zählung können Vogelfreunde unter der Internetadresse www.stundederwintervoegel.de bis zum 20. Januar melden. Dort ist auch ein Lernvideo zur Bestimmung von Vögeln abrufbar. Darüber hinaus ist am 11. und 12. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Telefonnummer 0800 1157115 geschaltet.

Bei der letzten großen Wintervogelzählung 2019 machten 138 000 Naturfreunde mit. Der Haussperling belegte den Spitzenplatz, gefolgt von Kohlmeise und Feldsperling.