Aller guten Dinge sind drei? Von wegen. Die Stuttgarter Kickers haben im dritten Anlauf das Spiel bei Waldhof Mannheim 2:3 verloren – und dabei die Premiere von Trainer Kaczmarek vermasselt.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Mannheim - Aller guten Dinge sind eben doch nicht drei. Dabei spielte diese Zahl bei den Stuttgarter Kickers eine wichtige Rolle. Das Regionalligaspiel am Samstag bei Waldhof Mannheim war schon der dritte Anlauf in dieser Saison, er endete vor 5599 Zuschauern mit einer 2:3(0:0)-Niederlage wie schon im Hinspiel – und genau wie zu Saisonbeginn fielen alle drei Gegentore innerhalb von zehn Minuten. Damals allerdings zu Beginn, diesmal erst nach der Pause. Weshalb der neue Kickers-Coach Tomasz Kaczmarek sagte: „Wir waren in der ersten Hälfte auf Augenhöhe und hatten sogar die besseren Chancen.“ Doch Luca Pfeiffer vergab zweimal frei vor dem Tor fast etwas kläglich. „Wichtig war schon mal, dass wir uns die Chancen bei einem solch starken Gegner rausspielen“, legte der 32-Jährige den Fokus auf die positiven Aspekte seines Debüts.

 

Doch die waren nach der Pause endgültig dahin. „Mannheims Druck war da einfach zu groß.“ Die Folge waren drei Treffer der Waldhöfer in gut zehn Minuten, wobei die Hintermannschaft um die Innenverteidigung mit Ray Malone und Daniel Schulz nicht gut aussah. Doch auch da gab’s Rückendeckung: „Wir haben als Mannschaft nicht gut verteidigt, die Abwehrspieler sind dann die Leidtragenden“, sagte Kaczmarek und nahm eine Teilschuld auf sich. „Wir haben taktisch nicht gut gespielt.“

Taktisches Fehlverhalten

Dabei sprach er vor allem die Räume im Mittelfeld an, die zu groß waren. „Das hat mich nach der Vorbereitung etwas überrascht. In dieser Hinsicht müssen und werden wir bis zum nächsten Spiel eine klare Reaktion zeigen.“ Man kann vermuten, dass sich die auch personell niederschlagen könnte, wenngleich der Trainer betont: „Von der Aufstellung her mache ich mir keine Vorwürfe. Wir stecken im Abstiegskampf, alles andere wäre naiv.“

Jetzt gilt es, die Abläufe im Pressing zu automatisieren, denn klar ist: Die Probleme liegen weiter in der Defensive, da hat sich trotz der sechs Neuzugänge, von denen drei in der Startelf (Landeka, Müller, Badiane) zum Einsatz kamen, nichts geändert. Die beiden Tore durch die Einwechselspieler Sebastian Mannström und Jesse Weißenfels waren nur noch Ergebniskosmetik, aber insgesamt eben zu wenig für das Facelifting der Kickers über den Winter. Am Samstag kommt Kassel, und da geht es wieder um die drei – Punkte.