Mehr Tempo bei der Planung für das direkte Bahnhofsumfeld: Diese Forderung erhebt Stuttgart-21-Architekt Christoph Ingenhoven nicht zum ersten Mal. Er klagt über mangelnde Kommunikationsbereitschaft bei der Stadtspitze.

Stuttgart - Der Stuttgart-21-Architekt Christoph Ingenhoven fordert von der Stuttgarter Stadtverwaltung mehr Tempo bei der Planung für das direkte Bahnhofsumfeld. „Die Stadt hat bislang immer noch nicht die Anbindung des künftig neuen Bahnhofs an die Stuttgarter Innenstadt geplant“, sagte der Architekt der Deutschen Presse-Agentur. Da müsse sie nun liefern. „Der heutige Bahnhof wird durch eine Verkehrsschneise, die sich Platz nennt, von der Innenstadt abgeschnitten.“ Der heute 60-Jährige hatte 1997 den Wettbewerb für eine unterirdische Durchgangsstation gewonnen, die den bisherigen Kopfbahnhof in der Landeshauptstadt ersetzen soll.

 

Neue Haltestelle Staatsgalerie wird eröffnet

Der Architekt klagt über mangelnde Kommunikationsbereitschaft bei der Stadtspitze, ohne konkrete Namen zu nennen. „Ich habe mit den Bürgermeistern von Sydney und Singapur öfter gesprochen als mit den Bürgermeistern der Stadt Stuttgart.“ Die Stuttgarter Straßenbahnen AG stellt am Freitag rund fünf Jahre nach dem Start der Bauarbeiten ihre neue Stadtbahnhaltestelle Staatsgalerie vor. Sie musste wegen des Bahnprojekts Stuttgart 21 neu errichtet werden. Weil Bahngleise den SSB-Tunnel in der Tal-Längslinie schneiden, musste die Haltestelle höher gelegt werden. So tauchen die Fernbahngleise nun unter dem neuen SSB-Tunnel ab.

Das Bahnprojekt Stuttgart 21 umfasst den Umbau des Hauptbahnhofs und die Neubaustrecke von Wendlingen nach Ulm. Nach letzten Schätzungen soll es 8,2 Milliarden Euro kosten. Im Finanzierungsvertrag waren im Jahr 2009 noch 4,5 Milliarden Euro festgelegt worden. Das Projekt Stuttgart 21 steht für die komplette Neuordnung des Bahnknotens Stuttgart. Die neue unterirdische Durchgangsstation soll voraussichtlich 2025 in Betrieb gehen. „Ich glaube, der Bahnhof wird pünktlich fertig.“