Wegen der Bauarbeiten am Milliardenprojekt Stuttgart 21 droht etlichen geschützten Mauereidechsen das Ende. Die Projektpartner zielen offenbar darauf, die Tiere nicht umsiedeln zu müssen.

Stuttgart - Etlichen geschützten Mauereidechsen in Stuttgart droht einem Zeitungsbericht zufolge wegen der Bauarbeiten am Milliardenprojekt Stuttgart 21 das Ende. Nachdem die Bahn jahrelang vergeblich nach Ausweichflächen für gut 6000 Tiere gesucht habe, treibe sie jetzt ihre Planungen auf einem Eidechsen-Areal voran, schreiben die „Stuttgarter Nachrichten“ am Donnerstag. Dabei habe die Bahn Ausnahmegenehmigungen vom Artenschutz beantragt, womit die Eidechsen in Gefahr wären.

 

„Ein neuer planrechtlicher Antrag der Bahn ist am 11. Dezember bei uns eingegangen“, bestätigte eine Sprecherin des Eisenbahn-Bundesamts. Eine Ausnahmegenehmigung für den Artenschutz sei darin „ebenfalls beantragt“ worden. Die Behörde konnte am Donnerstag auf Nachfrage keine Angaben über die Dauer des Genehmigungsverfahrens machen. Zum Inhalt des Antrags wollte sich ein Bahnsprecher nicht äußern.

Schwierige Suche nach Ersatzflächen

Die Projektpartner zielten darauf, die Tiere nicht umsiedeln zu müssen, berichtete die Zeitung weiter. Ein Bahnsprecher sagte, im Zuge der Realisierung des Projekts Stuttgart 21 seien bereits mehrere Tausend Mauereidechsen erfolgreich vertrieben oder umgesiedelt worden. Auch im geplanten Abstellbahnhof Untertürkheim werde angestrebt, so viele Mauereidechsen wie möglich umzusiedeln.

Die Suche nach Ersatzflächen gestalte sich jedoch schwierig, weil sie nur innerhalb einer von Artenschutzexperten definierten Gebietskulisse Stuttgart umgesiedelt werden dürften, sagte der Bahnsprecher weiter. „Innerhalb dieses begrenzten Suchraums stehen jedoch keine ausreichenden Flächen zur Verfügung.“ Zu diesem Ergebnis komme auch ein von der Stadt Stuttgart in Auftrag gegebenes Gutachten.