Nach der Volksabstimmung geht alles schnell. Existenzgründer müssen das H 7 früher als geplant verlassen. Die Bahndirektion wird abgerissen.

Stuttgart - Für den Teilabriss der alten Bahndirektion hat der Countdown begonnen: Die 156 Existenzgründer, die seit 2006 immer wieder Aufschub bekommen haben, müssen das Gebäude an der Heilbronner Straße bis zum 30. Dezember verlassen. Damit kommt der Auszug früher, als von der Raumaufzeit GmbH, die das Gebäude für das Gründerzentrum H 7 angemietet hat, erwartet. Noch vor Kurzem hatte der Geschäftsführer Alexander Matthies gesagt, man sei guter Dinge, noch bis Ende März oder gar länger bleiben zu können. Das Ergebnis der Volksabstimmung zu Stuttgart 21 hat aber offenbar die Dinge beschleunigt. Die Bahn habe jetzt eine schnelle Lösung gewollt, heißt es.

 

Der Teilabriss der Bahndirektion ist bereits mit dem Planfeststellungsbeschluss des Eisenbahnbundesamtes genehmigt. Das heißt, die Bahn bestimmt den Zeitpunkt und könnte zeitgleich mit dem Abbruch des Südflügels abreißen lassen. Die Firma CA Immo Deutschland als Eigentümerin will das Direktionsgebäude zum Jahresende der Bahn zum Stadtbahntunnelbau im Zuge von S 21 überlassen. Man rechne mit einem Zeitraum von rund fünf Jahren, so ein Sprecher. Die Bahn werde den Teilabriss veranlassen und das Areal später zur Neubebauung zurückgeben.

Alexander Matthies bestätigte am Montag, dass die Kündigungen für die Kreativen bereits verschickt würden und man zum Jahresende ausziehen werde. „Wir haben zwei Ersatzobjekte in der Umgebung. Wer will, kann bei uns bleiben, wir kriegen alle unter“, betont er. Man gehe davon aus, dass 100 bis 110 Mieter in Ersatzräume in der Ossietzky-, der Jäger- und der Türlenstraße ausweichen werden, einige würden auf dem regulären Büromarkt Fuß fassen.