Kostensteigerungen und Terminprobleme prägen die Wahrnehmung von Projekten wie Stuttgart 21 oder der Berliner Großflughafen BER. Die öffentliche Hand muss beim Planen und Umsetzen solcher Vorhaben wieder deutlich besser werden, kommentiert der StZ-Autor Christian Milankovic.

Stadtentwicklung/Infrastruktur : Christian Milankovic (mil)

Stuttgart - Höher, schneller, weiter – das war einmal. Heute heißt das Motto bei öffentlichen Vorhaben: teurer, später fertig und dafür abgespeckt. Das ist zwar stark verkürzt, aber der Eindruck bleibt: Wo die öffentliche Hand hinplant, wächst kein Gras mehr. Der Berliner Flughafen BER, die Hamburger Konzerthalle Elbphilharmonie und natürlich der Bahnknoten Stuttgart 21 – die Liste der Bauvorhaben, die aus öffentlichen Mitteln finanziert werden und aus dem Ruder laufen, ist lang. Der Chronique scandaleuse kann auch ein lokaler Anstrich verpasst werden: Sanierung der Bühnentechnik im Schauspielhaus, Neubau eines Affengeheges in der Wilhelma, die B-10-Röhren unter dem Rosensteinpark. In der nächsten Nachbarschaft lassen sich genug Beispiele finden, bei denen der Kostenvoranschlag und der vor Baubeginn aufgestellte Terminplan eher eine Wunschvorstellung als eine realistische Vorhersage gewesen ist.