Für die Projektgegner ist der Umbau des Stuttgarter Hauptbahnhofs nach fünf Jahren Hängepartie gescheitert. Sie beklagen beispielsweise, dass Zusagen der Bahn nicht eingelöst wurden.

Stuttgart - Das Bahnprojekt Stuttgart 21 bringt nach Ansicht der Parkschützer keinen Fortschritt für die Region. Seit der öffentlichkeitswirksamen Versetzung eines Prellbocks am 2. Februar 2010 habe es lediglich fünf Jahre Stillstand gegeben.

 

„Das verkorkste Projekt bringt Lähmung und Rückschritt für die Region“, heißt es in einer Pressemitteilung der Projektgegner. Mit dem lauthals verkündeten Baubeginn für Stuttgart 21 und dem schlecht geplanten Umbau im Gleisvorfelds des Stuttgarter Hauptbahnhofs sei die bis dahin pünktliche S-Bahn ruiniert worden. Bis heute habe die Bahn keinen neuen Plan für einen zuverlässigen S-Bahn-Verkehr vorgelegt, so die Parkschützer.

Bau des Nesenbachdükers noch nicht begonnen

„Fünf Jahre nach dem sogenannten Baustart ist das Scheitern von Stuttgart 21 an allen Ecken und Enden unübersehbar“, sagt Matthias von Herrmann, der Pressesprecher der Parkschützer. Mit dem Bau des Nesenbachdükers, der eigentlich bereits im Sommer 2013 hätte fertiggestellt sein sollen, sei noch nicht einmal begonnen worden. Auch die Planerörterung für den Filderabschnitt sei zu einem Debakel geworden. Die Bahn habe keine genehmigungsfähige Planung für diesen Bereich.

Der Schienenkonzern demonstriere nur seine Unfähigkeit und verlange immer neue Zugeständnisse, ohne brauchbare Ergebnisse zu liefern, bemängeln die Parkschützer. „Und unsere Politiker reagieren wie das Karnickel vor der Schlange“, kritisiert von Hermann. Auch ohne erkennbare Gegenleistung der Bahn überweise Finanzminister Nils Schmid „brav seine Raten“. Vor lauter Projektförderpflicht vergesse die Politik, was Stuttgart statt dessen brauche: „Sanierte Schulen, saubere Luft, ein funktionierendes Verkehrskonzept und eine lebendige Innenstadt.“ An diesen Zielen müsse sich Stadtplanung im Interesse der Bürger orientieren.