Am Freitag diskutiert der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn die Situation bei Stuttgart 21. Demnach könnte der neue Bahnknoten am Ende 8,2 Milliarden Euro kosten und erst 2025 fertig werden. Auch die Neubaustrecke wird später fertig und teurer.

Stadtentwicklung/Infrastruktur : Christian Milankovic (mil)

Stuttgart - Die Bahn kalkuliert bei Stuttgart 21 mit Kosten von 8,2 Milliarden Euro. Darin enthalten ist ein Risikopuffer von rund 500 Millionen Euro, die eigentlichen Projektkosten liegen bei 7,7 Milliarden Euro. Bislang war der Finanzierungsrahmen inklusive Puffer auf 6,5 Milliarden Euro taxiert worden. Der Bahnknoten soll außerdem vier Jahre später als bisher geplant erst im Jahr 2025 in Betrieb gehen – und damit nochmals ein Jahr später als sich bereits im Dezember 2017 abgezeichnet hat. Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn soll in seiner Sondersitzung an Freitag entsprechende Beschlüsse fassen.

 

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Steigerungen der Baupreise sowie aufwendigere Bauverfahren in den schwierigen Formationen des Anhydrits werden bei der Bahn immer wieder Kostentreiber genannt. Zudem dauerten Genehmigungsverfahren länger als prognostiziert, was ebenfalls zu höheren Kosten führe. Verzögerungen gibt es auch bei der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm.

Über die knapp 60 Kilometer lange neue Trasse werden frühestens Ende 2022 Züge rollen. Sie soll nach neusten Bewertungen 3,7 Milliarden Euro kosten, 464 Millionen Euro mehr als zuletzt angenommen. Ob die Neubaustrecke auch ohne Stuttgart 21 in Betrieb gehen könnte solle geprüft werden, hatte die Bahn zuletzt mehrfach erklärt.