Die Stadt zeigt ein Modell, auf das verschiedene Entwicklungsstufen der 85 Hektar großen Städtebaufläche projiziert werden können.

Stuttgart - Die Nutzung der durch das Bahnprojekt Stuttgart 21 frei werdenden Gleisflächen ist das beherrschende Städtebauthema der nächsten Jahre. Die Landeshauptstadt will es mit der Dauerausstellung Stuttgart Rosenstein im Gebäude Eichstraße 9 im schick sanierten Rathausviertel in den Blickpunkt rücken.

 

OB Frank Nopper (CDU) stellte die Ausstellung am Donnerstag vor. Geöffnet ist sie erstmals an diesem Samstag und dann immer dienstags bis sonntags (12 bis 18 Uhr). Ein Besuchsdienst erläutert dabei das Projekt und kann auf Wunsch durch die kleine Ausstellung führen. 3,7 Millionen Euro hat sich die Stadt die Sanierung des Hauses und der Nachbarimmobilie, in denen zuvor ein Elektromarkt und Möbelladen waren, kosten lassen. Hier finden sich neben der Ausstellung – auf 225 Quadratmeter im Erdgeschoss – auch die für S 21 zuständigen Mitarbeiter des Stadtplanungsamts und das Büro für die Internationale Bauausstellung 2027.

Ausstellung setzt auf digitale Elemente

Die Ausstellung selbst setzt neben dem 23 Quadratmeter großen Stadtmodell im Maßstab 1 zu 500 auf digitale Elemente. So können verschiedene Entwicklungsstufen direkt auf das Modell und die Freiflächen zwischen dem Hauptbahnhof und dem Rosensteinpark projiziert und Filmsequenzen eingespielt werden. Auch ein aktuelles Luftbild kann projiziert werden, was zur Einordnung helfe, sagt Michael Hausiel, der Leiter der Abteilung Städtebauliche Planung Rosenstein. Das Modell kann beiseite geräumt und der Raum so für Vorträge genutzt werden. Zusammen mit der Landesarchitektenkammer sei eine Reihe in Planung, so der Baubürgermeister Peter Pätzold (Grüne).

85 Hektar bieten Chancen für Stuttgart

OB Nopper betonte beim ersten Rundgang die Chancen, die sich für Stuttgart mit der neuen Nutzung der 85 Hektar messenden Flächen böten. Ein innovativer und ökologisch modellhafter Stadtteil, in dem sich Wohnen und Arbeiten verbinden, sei vorgesehen, auch ein modernes Mobilitätskonzept – das in einem Ausschuss des Gemeinderats wegen des weitgehenden Verzichts auf Parkplätze vor wenigen Wochen durchaus kontrovers diskutiert worden war.

„Nur ganz wenigen Städten in Europa eröffnen sich in den nächsten Jahren solche Chancen“, so Nopper. Die Flächen gehören mit Ausnahme des Paketpostamts bereits seit dem Jahr 2001 der Stadt. Die Planungshoheit hat sie sowieso. Der OB wiederholte beim Rundgang auch seine Ablehnung eines Ergänzungsbahnhofs zum S-21-Durchgangsbahnhof. Mehr Kapazität könnte besser mit neuen Schienenzuläufen aus dem Norden und einer T-Spange erreicht werden.