In der Kindergruppe Regenbogen in Weilimdorf bringen sich Mütter und Väter ehrenamtlich ein.

Weilimdorf - Sein Kind morgens abgeben, abends wieder abholen und fertig – so läuft der Betrieb der Kindergruppe Regenbogen gewiss nicht. Der Vorstand der Eltern-Kind-Gruppe legt großen Wert darauf, dass sich die Mütter und Väter aktiv in den Kindergartenalltag einbringen. Alle drei Wochen soll ein Elternteil einen Tag im Kindergarten verbringen und beim Kochen des Mittagessens helfen. Bis auf die Buchhaltung und das Putzen der Einrichtung, was professionell erledigt wird, werden auch viele andere Tätigkeiten wie Rasenmähen, kleine Reparaturen oder das Organisieren von Ausflügen auf den Schultern der Eltern verteilt. Auch das Einstellen von Erzieherinnen oder das Vergeben der Betreuungsplätze an nachrückende Kinder von der Warteliste übernehmen die Vorstandsmitglieder selbst.

 

„Dadurch, dass die Eltern hier mithelfen, haben sie viel besseren Einblick in den Kindergartenalltag und haben auch mehr Mitspracherecht“, sagt Qing Lü aus dem Vereinsvorstand. Allerdings räumt sie ein, dass nicht alle Eltern die Mitarbeit schätzen oder die Zeit dazu haben. Für diese Familien seien städtische oder kirchliche Einrichtungen sicherlich geeigneter.

Familien sollen zum Kindergarten passen

Damit es kein böses Erwachen gibt, wird bei der Auswahl der Kinder genau geschaut, welche Familie zum Kindergarten Regenbogen passt. Aber auch vom Alter und dem Geschlecht des Kindes hängt ab, wer einen Platz bekommt – schließlich soll die Struktur der Gruppe ausgewogen sein. „Hier erfährt man von vornherein, ob mein Kind in Frage kommt oder nicht“, sagt Livia Kröz, die sich um die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins kümmert. Die Mutter eines fünfjährigen Sohnes hat die Erfahrung gemacht, bei städtischen Einrichtungen anonym auf lange Wartelisten gesetzt worden und lange im Ungewissen geblieben zu sein. „Bei uns spricht man von Eltern zu Eltern, das erleichtert vieles“, sagt sie.

Gegründet wurde der Verein 1984 von zwölf Eltern, die aus dem Mangel an Betreuungsplätzen für ihren Nachwuchs die Initiative ergriffen. Sie mieteten die Räume im Alten Schulhaus an der Ditzinger Straße 3 an, sanierten sie eigenhändig und kümmerten sich anschließend abwechselnd selbst um die Betreuung der Kinder. Erst ein Jahr später wurde eine hauptamtliche Erzieherin angestellt. Heute beschäftigt der Verein drei Erzieher für die Betreuung von 18 Ein- bis Sechsjährigen.

Für Grundschüler gibt es den Schülerladen

Seit dem Jahr 2000 gehört zusätzlich zu dem Kindergarten auch der Schülerhort an der Solitudestraße 289, genannt „Schüli“, zum Verein. Dort kümmern sich zwei Erzieher um 20 Kinder der ersten bis vierten Klasse aus der benachbarten Reisachschule. Vom kommenden Schuljahr an werden auch einige Fünft- und Sechstklässler nach Schulschluss vorbeikommen. Die Schüler werden nach einem Mittagessen bei den Hausaufgaben betreut, anschließend können sie sich frei beschäftigen. In den Ferien beginnt die Betreuung bereits vormittags.

Größter Wunsch des Vereinsvorstands ist es, dass das Gebäude bald saniert wird. Der Verein Pro Alt-Weil hat sich erfolgreich gegen den Verkauf von Altem Rathaus und Altem Schulhaus gewehrt; für die Sanierung beider Gebäude wurde im aktuellen Haushalt Geld für den ersten Bauabschnitt bereitgestellt. „Es wäre schön, wenn es schnell losgehen würde“, sagt Livia Kröz. Der Eilantrag, noch in den Sommerferien mit dem Renovieren zu beginnen, wurde allerdings abgelehnt. Nun muss auf die Baugenehmigung gewartet werden. Dann wird unter anderem im Erdgeschoss eine Werkstatt eingerichtet und eine zweite Fluchttreppe gebaut. Das Gerüst am Haus, das diese Funktion seit Jahren übernimmt, kann dann endlich weg. „Schön ist schließlich was anderes“, sagt Livia Kröz.

Anschrift: Ditzinger Straße 3, 70499 Stuttgart
Telefon: 806 36 77
Mail: kindi@kindergruppe-regenbogen.de
Homepage: www.kindergruppe-regenbogen.de
Vorsitzende: Janine Kramzar, Tanja Windhager
Gründungsjahr: 1984
Mitgliederzahl: 45
Abteilungen: Kindergarten, Schülerhort

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