Kurt Lunke ist seit Kurzem der neue Vorsitzende des Gewerbe- und Handelsvereins in Stuttgart-Birkach. Er ist unschlüssig, wie es mit dem verkaufsoffenen Sonntag weitergehen soll. Andere Dinge stehen schon fest.

Klima und Nachhaltigkeit: Julia Bosch (jub)

Birkach - Eine Sache ist Kurt Lunke wichtig: Der Gewerbe- und Handelsverein Birkach aktiv sei nicht wirklich kurz vor der Auflösung gestanden, sagt er. „Es gab eine Mitgliederversammlung, in der zur Sprache kam, ob man den Verein auflöst; das stimmt.“ Relativ schnell habe sich aber ein fünfköpfiges Team gefunden, das den Verein als Vorsitzende weiter betreiben wolle. Und auch die Mitglieder hätten den Verein nicht auflösen wollen, sagt er. Kurt Lunke ist Fliesenlegermeister und der neue Vorsitzende von Birkach aktiv. Er führt den Verein gemeinsam mit dem Architekten Walter Haag als Stellvertreter sowie Ralf Ücker von dem Gartenbaubetrieb Ücker und Pfaff. Außerdem wurde Oliver Volk vom Sanitärbetrieb Volk zum Schatzmeister gewählt, Michael Engler vom Optikgeschäft Klopfer zum Schriftführer.

 

Kooperation mit Plieningen geplant

Streng genommen ist der neue Vorsitzende Kurt Lunke gar kein Birkacher. Er wohnt seit knapp 40 Jahren im Steckfeld, was zu Plieningen gehört. Aus diesem Grund ist er zusätzlich Mitglied in der Plieninger Leistungsgemeinschaft. Kurt Lunke hat auch vor, die Zusammenarbeit zwischen den zwei Bezirken und Vereinen zu verstärken. „Es wird nie einen Zusammenschluss von Birkach und Plieningen geben, aber es sollte mehr Kooperationen geben.“ Wie dies im Detail aussehen soll, will er jedoch noch nicht sagen. „Wir sind zur Zeit noch am Sortieren und besprechen, wie sich ein Verein von Gewerbeunternehmen ausrichten sollte.“

Letztlich gehe es darum, Veranstaltungen zu organisieren, bei denen Bürger die Personen hinter den ansässigen Firmen kennenlernen und auch mal Fragen stellen könnten, sagt Kurt Lunke. Aus diesem Grund sei bereits klar, dass der neue Vorstand einige Traditionen des bisherigen Führungsteams übernehmen wolle. So soll es auch in diesem Jahr Glühweinstände bei Firmen geben, eine Weihnachtsbeleuchtung sowie einen Weihnachtsbaum.

Auf der Kippe steht der verkaufsoffene Sonntag. „Da machen nur noch wenige Läden mit.“ Im Vergleich zum Nachbarbezirk sei eine solche Veranstaltung in Birkach auch nicht ganz einfach. „In Plieningen gibt es mit der Filderhauptstraße eine echte Hauptstraße mit Läden, wo viele vorbeikommen.“ Aus diesem Grund wollen die Vorstände in den kommenden Wochen mit den Ladenbesitzern sprechen, ob und wie man den verkaufsoffenen Sonntag verändern könne.

Verein hatte schon mehrfach zu kämpfen

Unbestritten ist, dass Birkach aktiv seit der Gründung im Jahr 2000 immer wieder zu kämpfen hatte. Nur noch wenige Menschen wollen sich langfristig für etwas engagieren. Dies hat auch Kurt Lunke miterlebt, der von Beginn an Mitglied war: „In den vergangenen Monaten hat dann aber ein Denkprozess eingesetzt. Die Mitglieder haben sich gefragt, wofür sie den Verein brauchen und was dieser für den Einzelnen tun kann.“

Auch in ihm bewirkte dies etwas. Er entschied sich erstmals dazu, in dem Verein eine leitende Position zu übernehmen. Allerdings betont er, dass Birkach aktiv nicht von ihm alleine, sondern von allen fünf im Vorstand geführt werde. „Wir wollen nicht, dass einer als Leitfigur vorangeht und alles alleine entscheidet.“ Die Verteilung auf mehrere Schultern sei auch nötig, um die Arbeit in einem solchen Ehrenamt zu bewältigen. Und noch etwas hat sich der neue Vorstand überlegt: „Wir wollen nicht immer drei Stunden um den heißen Brei herumreden, sondern schnell zum Ziel zu kommen.“