Private Verkehrsunternehmen, die Linienbusse für den öffentlichen Personennahverkehr stellen, fordern einen Ausgleich für teureren Sprit. Nun gibt es Protest – auf der Straße.

Angesichts der hohen Dieselpreise haben private Verkehrsunternehmen mit einem Buskorso in Stuttgart protestiert. Die Firmen fordern finanzielle Hilfe von Landkreisen und dem Land Baden-Württemberg, teilte der Branchenverband WBO am Dienstag mit. Bisher gebe es jedoch keine Lösung.

 

Wie die Polizei der Landeshauptstadt auf Anfrage berichtete, waren bei der Aktion mindestens 50 Busse unterwegs. Besondere Vorfälle gab es demnach nicht.

„Niemand kann eine defizitäre Leistung auf Dauer erbringen“

Beim Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) fehle Geld, teilte der Verband mit. „In Baden-Württemberg werden für den Zeitraum März bis Juli allein 37 Millionen Euro zusätzlich benötigt, um die Diesel-Mehrkosten auszugleichen und damit den Bestand zu sichern“, hieß es in einer Mitteilung. Nach Beginn des Ukraine-Krieges waren die Spritpreise in Deutschland in bisher nie gekannte Höhen gestiegen.

Verbandschef Klaus Sedelmeier hatte gewarnt, es gehe um die Existenz von Unternehmen. Falls es keine Soforthilfe gebe, drohe Nutzern des öffentlichen Personennahverkehrs ein verringertes Angebot, auch auf dem Land. „Niemand kann eine defizitäre Leistung auf Dauer erbringen“, warnte Sedelmeier. Der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) bündelt die Interessen von mehr als 300 privaten Verkehrsunternehmen.