Im Stuttgarter Bürgerhaushalt landete der Wunsch nach einer dritten Eishalle in Stuttgart-Degerloch auf Platz drei. Bereits wenige Tage später meldeten Anrainer Bedenken an. Und auch im Verkehrsfluss soll sich auf der gesamten Waldau etwas ändern.

Degerloch - Noch ist die dritte Eislaufhalle auf der Waldau gar nicht konkret geplant, geschweige denn finanziert. Doch die Idee aus dem Bürgerhaushalt bereitet schon jetzt Kopfzerbrechen. So kamen am Dienstag je ein Vertreter des Montessori-Kindergartens und des Tus Stuttgart in die Sitzung des Degerlocher Bezirksbeirats. Beide grenzen direkt an das Entwicklungsgebiet Waldau an, das immer konkretere Gestalt annimmt. Ihre Botschaft an die Verwaltung war klar: Sollte tatsächliche eine neue Eishalle gebaut werden, dann bitte mit Rücksicht auf die beiden alteingesessenen Nachbarn. Die Bezirksvorsteherin Brigitte Kunath-Scheffold beruhigte die Gemüter: Sollte eine Halle kommen, würden sich die Ämter mit den Anrainern in Verbindung setzen.

 

Abgesehen von diesen Bedenken hatten Ingrid Huber vom Stadtplanungsamt und Roland Petri vom Tiefbauamt aber durchaus gute Nachrichten im Gepäck: Der Bau der Sporthalle an der Ecke Georgii-/Keßlerweg schreitet planmäßig voran. Im August könnte der Bau der Außenanlagen beginnen, einschließlich des sogenannten Action-Platzes mit frei zugänglichen, nicht vereinsgebundenen Sportangeboten. Dieses Wunschprojekt des Bezirksbeirats ist bereits finanziert und kostet 1,75 Millionen Euro. Die Fertigstellung von Halle und Anlagen ist für den Sommer 2020 vorgesehen.

Waldau soll vom Verkehr entlastet werden

Möglichst bald will die Verwaltung das Areal vom Verkehr entlasten. Eine Voraussetzung dafür ist bereits durch die Tiefgarage geschaffen, die unter der neuen Sporthalle entsteht und in die man über den Georgiiweg gelangen wird. Laut Verwaltung wird das Areal aber nur dann vom Verkehr entlastet, wenn die Tiefgarage von auswärts leicht zu erreichen ist. Deshalb will sie den Umbau des Anschlusses vom Georgiiweg an die Mittlere Filderstraße schnell vorantreiben. Der Bereich rund um den Actionplatz soll dann weitgehend vom Autoverkehr befreit und zur Tempo-20-Zone umgewandelt werden. Nur die Feuerwehr, Anlieferfahrzeuge und Mannschaftsbusse sollen passieren dürfen. Dagegen sollen Radfahrer und Fußgänger von einer besseren Verbindung zur nahegelegenen Stadtbahnhaltestelle profitieren.

Nicht jedem schmeckt das. So forderte der CDU-Sprecher Götz Bräuer, auch oberirdische Parkplätze und Ausweichbuchten zu erhalten, vor allem am Georgiiweg, wo es bereits heute sehr eng zugehe. Ingrid Huber machte aber deutlich, dass es aufgrund der Tiefgarage auf jeden Fall einen Netto-Zuwachs an Parkplätzen geben werde.

Keßlerverkehr soll keine Einbahnstraße bleiben

Am Keßlerweg, der derzeit eine Einbahnstraße ist, soll hingegen künftig ein Begegnungsverkehr möglich werden. Auch hier wurden Zweifel laut, ob das angesichts der schmalen Straße möglich sei. Insgesamt überwog aber die Freude über die Entwicklung. „Es ist erfreulich, dass alles Gestalt annimmt“, so SPD-Sprecher Ulrich-Michael Weiß.