Er hat die Degerlocher DRK-Bereitschaft mit aufgebaut und leitete sie 22 Jahre lang. Jetzt ist Peter Kurz mit der Staufermedaille ausgezeichnet worden – eine der höchsten Ehrungen des Landes Baden-Württemberg.

Degerloch - Peter Kurz ist gut vernetzt. Wie gut, zeigt das Gruppenfoto, das vergangene Woche in der Villa Reitzenstein gemacht wurde, wo der Staatsminister Klaus-Peter Murawski den Degerlocher mit der Staufermedaille ausgezeichnet hat. Auf dem Foto scharen sich Mitglieder aller Rettungsorganisationen um den Geehrten: Vertreter des Technischen Hilfswerks (THW), der Malteser, der Johanniter und der DLRG, von Polizei, Brandschutzdirektion und Bundeswehr, dazu Mitarbeiter des Innenministeriums und Ordnungsamtes.

 

Die Auswahl folgte keinem vorgeschriebenen Protokoll. Kurz durfte selbst entscheiden, welche Gäste zur Verleihung kommen. So entschied sich der 62-Jährige für eine Auswahl aus der ganzen „Blaulichtfamilie“, wie er gern sagt. Denn die Gemeinschaft ist es, die Peter Kurz in seiner jahrzehntelangen Tätigkeit fürs Deutsche Rote Kreuz (DRK) stets am meisten geschätzt hat – innerhalb des DRK sowie in der Zusammenarbeit mit den anderen Organisationen. Der gelernte Kfz-Mechatroniker, der heute hauptberuflich als Eventmanager arbeitet, kam bereits in den 60er Jahren zur DRK-Jugend. „Ich bin bereits die dritte DRK-Generation in der Familie“, sagt der gebürtige Gablenberger. Früh sei er so hineingewachsen in die DRK-Clique, über die Jahre im Bereitschaftsdienst kamen dann viele neue Freunde und Bekannte dazu.

Seit den 60er Jahren beim DRK

Als Kurz in den 70er Jahren der Degerlocher Bereitschaft beitrat, steckte der Rettungsdienst noch in den Kinderschuhen. „Damals hat es oft eine Dreiviertelstunde gedauert, bis ein Rettungswagen an die Unfallstelle kam“, erinnert er sich. Trotz oder wegen dieser Mängel sei die Zeit aufregend gewesen. „Man konnte richtig was bewegen bei der Aufbauarbeit.“

Die gute Zusammenarbeit mit den Kollegen erleichterte ihm die Verantwortung, die als Leiter der DRK-Bereitschaft Degerloch von 1988 bis 2010 auf seinen Schultern lastete. Nicht immer war die Arbeit einfach – zum Beispiel, wenn schwere Unfälle passieren: „Man muss wissen, wie belastbar die Leute im Einsatz sind und was man ihnen zumuten kann“, sagt Kurz. Immer ansprechbar sein, im Kontakt bleiben mit den Einsatzkräften; das sei essenzieller Bestandteil seiner Aufgabe gewesen.

Seit 2010 hat Kurz eine beratende Funktion

Seit Kurz angefangen hat, hat sich viel verändert. Während neue Mitglieder sich früher wie selbstverständlich aus dem riesigen Reservoir der Wehrdienstverweigerer speisten, müsse man sich heute ganz anders um sie bemühen, sagt er. Für potenzielle Neumitglieder habe das DRK immer noch viel zu bieten – etwa das Gemeinschaftsgefühl und ein Netzwerk an Menschen unterschiedlichster Lebensläufe.

Situationen, in denen Kurz selbst Menschen in Not helfen konnte, hat es viele gegeben. Wenn einmal Zweifel aufkommen an seinem Engagement, erinnert er sich an diese Momente. Sie überzeugen ihn davon, dass es sich lohnt, weiterzumachen.

Seit 2010 ist Kurz Rotkreuzbeauftragter des Kreisverbands und stellvertretender Landeskatastrophenschutzbeauftragter. Wie hoch seine Kompetenz allenthalben geschätzt wird, beweist die Staufermedaille; eine der höchsten Ehrungen, die das Land Baden-Württemberg zu vergeben hat.