Der Wein-, Obst- und Gartenbauverein hat zum dritten Mal zur Sichelhenke in die Festhalle geladen. Die Vorgänger-Veranstaltung, das traditionelle Herbstfest, stieß in der Bevölkerung auf immer weniger Resonanz.

Stuttgart-Feuerbach - Wer am Lemberg, der Walpenreute oder der Hohewart entlang spaziert, sieht, welchen Beitrag die Mitglieder des Wein-, Obst- und Gartenbauvereins (WOGV) das ganze Jahr über für die Kulturlandschaft in Feuerbach leisten. Mittlerweile ist die Ernte eingefahren. „Jetzt ist es Zeit, die Erträge zu genießen“, sagte der Vorsitzende des WOGV, Steffen Wirth. Und daran hat der Verein die Feuerbacher und die Gäste von außerhalb am vergangenen Samstag teilhaben lassen. Er lud zum dritten Mal zur Sichelhenke in die Festhalle – zum „Schauen, Probieren, Genießen und Schwätzen“, ganz nach dem Motto „´s oigene isch allweil ´s beschte“.

 

Einige Weinbauern präsentierten ihre edlen Tropfen – vom Trollinger über Rotweincuvée trocken im Holzfass gereift bis hin zu Sekt und Secco. Aber auch der Obstbau war vertreten. Eine Apfelausstellung bot mehr als 20 verschiedene Sorten aus Feuerbach. „Es gibt nicht nur grüne, gelbe und rote Äpfel wie uns im Handel vorgemacht wird“, hatte der WOGV auf ein Plakat geschrieben, das auf die Ausstellung hinwies. Zu sehen war dann beispielsweise der Signe Tillisch, der seinen Ursprung in Dänemark hat. Sein grünweißes bis weißgelbes, saftiges Fleisch sei süß mit milder Säure. Er sei im Spätherbst zum Direktverzehr geeignet, war zu dieser Apfelsorte in Erfahrung zu bringen. „Unsere Mitglieder haben aber auch Marmelade, Honig, Destillate oder Gsälz hergestellt und zeigen diese Produkte heute hier“, sagte Steffen Wirth. Bei der Marmelade könne man dieses Jahr aber nicht mit Steinobst dienen, ergänzte der ehemalige Vorsitzende des WOGV, Helmut Wirth. Es sei während der Blütezeit im Frühjahr einfach zu kalt gewesen.

Die Sichelhenke ist ein Fesz für die ganze Familie

Im Foyer der Festhalle und im Saal selbst waren zudem an großen Aufstellern zusätzliche Informationen über verschiedene Themen aus den Bereichen Obst und Garten zu erhalten. Ein Hauptaugenmerk lag beispielsweise auf den Wildbienen. „Sie benötigen unsere Hilfe“, war dort zu lesen. Diese wichtigen Bestäuber für eine ganze Vielzahl von Pflanzen bräuchten unbedingt ein größeres Nistplatzangebot. Jeder Gartenbesitzer oder -pächter habe die Möglichkeit etwas zu tun.

Mit der Resonanz aus der Bevölkerung war Steffen Wirth am Samstag auf jeden Fall sehr zufrieden: „Wie viele Leute genau da waren, ist schwer zu sagen. Es war aber ein ständiges Kommen und Gehen.“ Froh zeigte sich Wirth auch darüber, dass die Sichelhenke als eine Veranstaltung für die ganze Familie gesehen werde. Besucher jeden Alters seien in der Festhalle gewesen. Für die jungen Gäste hatte der WOGV auch extra eine Malecke eingerichtet. Zudem konnten die Mädchen und Buben unter Anleitung das Wiesen-Gänseblümchen Bellis einpflanzen und mit nach Hause nehmen.

Beim WOGV fühlt man sich bestätigt, die Sichelhenke ins Leben gerufen zu haben. „Wir mussten reagieren. Unser traditionelles Herbstfest war zuletzt nicht mehr so gefragt wie früher“, sagte Steffen Wirth. Man habe sich im Umland umgeschaut, was denn dort zum Thema Gartenbau und Landschaft gemacht werde. „Eines unserer Beiratsmitglieder hat dann von der Sichelhenke erzählt und nachdem wir uns mit der Umsetzung beschäftigt hatten, war klar, dass wir den Versuch wagen.“