Wie lässt sich die Stuttgarter Straße attraktiver gestalten? Der Vorstand des Gewerbe- und Handelsvereins (GHV) Feuerbach und die Firma Ranger Design haben dazu eine Konzeptstudie entwickelt. Gleichzeitig hat der Bezirksbeirat Vorschläge und Ideen erarbeitet.

Feuerbach - Mehrfach stand zuletzt die Zukunft der Feuerbacher Einkaufsmeile im Fokus der Kommunalpolitiker und Stadtplaner. Doch alle Bemühungen um Verbesserungen verliefen bisher im Sande. Auch die von dem Büro Dr. Donato Acocella durchgeführte Untersuchung „Stadtteilzentren konkret – Handlungskonzepte für lebendige Stadtteilzentren“ und die darin für Feuerbach vorgeschlagen Empfehlungen brachten keine neuen Impulse. Die von der Verwaltung daraus entwickelten Pläne für den Bereich „Grazer Platz“ lehnte der Bezirksbeirat zuletzt mehrfach ab.

 

Fünf Fraktionen im Bezirksbeirat haben zwei Anträge eingebracht

Doch nun haben sich fünf der sechs Fraktionen im Bezirksbeirat zusammengetan und zwei gemeinsame Anträge zu dem Thema eingebracht: In einem der beiden Beschlussanträge fordern CDU, Grüne, SPD, Freie Wähler und SÖS/Linke-Plus „die Sperrung der westlichen Stuttgarter Straße ab der Kreuzung Feuerbacher-Tal-Straße und Stuttgarter Straße bis zur Kreuzung Grazer Straße“. Die Sperrung soll allerdings nur an Samstagen im Zeitraum von 8 bis 15.30 Uhr erfolgen. Anwohnern soll die Zufahrt weiterhin ermöglicht werden. Und das Queren der Stuttgarter Straße speziell auf der Klagenfurter Straße soll ebenfalls weiterhin erlaubt sein.

Die Fachämter sollen nun eine Planung erstellen, die diese Optionen ermöglicht. Der Antrag wurde bei einer Gegenstimme (FDP) angenommen. Auch der zweite Antrag zur „Neugestaltung der Stuttgarter Straße“ ging durch. In dem zweiseitigen Schreiben fordern CDU, Grüne, SPD, Freie Wähler und SÖS/Linke-Plus eine Reihe von weiteren Maßnahmen, um die Stuttgarter Straße attraktiver zu gestalten. So wird beantragt, den Belag der Gehwege und der Straße „einheitlich zu gestalten“.

Zudem soll der „Platzcharakter der Kreuzung Stuttgarter Straße/Grazer Straße hervorgehoben werden“. Die Bezirksbeiräte fordern, für die kommenden fünf Jahre ein Budget von zwei Millionen Euro für die Stuttgarter Straße sowie für die Veränderungen der angrenzenden Straßen im Haushalt zur Verfügung zu stellen. Geprüft werden soll auch das Parkplatzangebot, ebenso wie die Einbahnstraßenregelungen der kreuzenden Straßen. Geplant ist zudem, dass die Bürger an dem Planungsprozess beteiligt werden und bei verschiedenen Veranstaltungen zu den Vorschlägen Stellung beziehen können. Erst soll aber die Verwaltung detaillierte Planungen erstellen.

Gemeinsame Plattform der Bezirksbeiräte

In beiden Anträgen sei das zusammengefasst worden, „was wir gemeinsam tragen können“, sagte Reiner Götz von den Grünen. Den 14-Punkte-Plan von FDP-Bezirksbeirätin Gabriele Heise lehnte der Rest des Gremiums ab: „Wir wollen nicht in die Details und ins Klein-Klein hineingehen, sonst befinden wir uns wieder in derselben Debatte wie zuvor“, sagte Götz. Heise hielt dem entgegen: „Wir sollten Nägel mit Köpfen machen und endlich in die Umsetzung gehen.“ Eine Sperrung der Stuttgarter Straße lehnt sie ohnehin ab. Sie habe viele Gespräche mit Einzelhändlern vor Ort geführt und das „Petitum, Autos aus der Stuttgarter Straße fernzuhalten“, gehe in die falsche Richtung, betonte Heise.

Zuvor hatten Jochen Heidenwag, Vorsitzender des Gewerbe- und Handelsvereins, sowie Grafik- und Webdesigner Kurt Ranger eine Konzeptstudie zur Umgestaltung der Stuttgarter Straße vorgestellt. Ranger zeigte anhand von Bildern eine ganze Reihe von Möglichkeiten auf, die Aufenthaltsqualität auf der Stuttgarter Straße zu verbessern. Er schlug unter anderem vor, den Straßenraum etwas schmäler zu gestalten und die Gehwegbereiche zu verbreitern. Vor allem beim Bäcker Trölsch und weiter unten im Bereich „Grazer Platz“ könnten „platzartige Stadträume“ geschaffen werden: „Das Café Trölsch halte ich für einen wichtigen sozialen Treffpunkt in Feuerbach“, sagte Ranger. Sein Vorschlag: den Gehweg verbreitern und gegenüber eine kleine Open-Air-Bühne schaffen.

Ähnliches gilt für den Grazer Platz. Ranger regte an, einen multifunktionalen Pavillon für Stadtteilfeste und andere Veranstaltungen zu schaffen. Lediglich zwei Parkplätze auf der gesamten Stuttgarter Straße würden durch die Umsetzung der Pläne wegfallen, betonte Ranger. „Ich finde diese Vorschläge sehr interessant“, sagte SPD-Bezirksbeirat Martin Härer. Ähnlich äußerten sich auch andere Mitglieder des Gremiums. Die Ideen der Konzeptstudie sollen nun in die weitere Planung einfließen.